Wolfrum: Tal der Tränen ist durchschritten
Autor: Klaus-Peter Wulf
Stadtsteinach, Dienstag, 19. Mai 2015
von unserem Mitarbeiter Klaus-Peter Wulf Stadtsteinach — Der Haushalt 2015 der Stadt Stadtsteinach hat ein Gesamtvolumen von 6,7 Millionen Euro und steigt gegenüber dem Vorjahr um ...
von unserem Mitarbeiter Klaus-Peter Wulf
Stadtsteinach — Der Haushalt 2015 der Stadt Stadtsteinach hat ein Gesamtvolumen von 6,7 Millionen Euro und steigt gegenüber dem Vorjahr um nahezu 1,3 Millionen Euro oder 23,2 Prozent an. Der Verwaltungsansatz schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit 5,2 Millionen Euro ab, der Vermögenshaushalt umfasst 1,5 Millionen Euro.
Die Verschuldung der Stadt sinkt bis Ende des Jahres auf 2,1 Millionen Euro, was pro Kopf 664 Euro ausmacht. Die Hebesätze der Grundsteuern wurden zum 1. Januar von 300 auf 330 Prozent erhöht. Die Verschuldung der Stadtwerke beträgt 2,8 Millionen Euro. Die Zahlenwerke wurden einstimmig verabschiedet, ebenso die Finanzplanung bis zum Jahr 2018.
Schuldenabbau vorrangig
Kämmerer Matthias Stark merkte an, das aufgrund der aktuellen Konsolidierung alle Möglichkeiten von Einsparungen wahrgenommen werden müssen, um den Neubau der Schulturnhalle finanzieren zu können und den Schuldenstand weiter abzubauen.
Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD) war zufrieden. "Wir können mit gutem Gewissen in den Rest des Jahres gehen. Die Hausaufgaben sind gemacht. Am Freitag haben wir an die Kreditanstalt für Wiederaufbau auf einen Schlag eine Million Euro zurückgezahlt und unser Girokonto kann auch weiter die laufenden Ausgaben decken." Er stellte klar, dass die Turnhalle bis zum Schluss ein Ritt auf der Rasierklinge war. Zum Glück habe der Freistaat Bayern endlich eingesehen, dass er seinen eigenen Haushalt auf Kosten der Kommunen saniert hat und 2013 das Konsolidierungsprogramm für notleidende Städte und Gemeinden aufgelegt.
Stadtsteinach habe bislang 650 000 Euro aus diesem Topf erhalten, aber sich auch den Bedingungen dieses Programms gestellt. Da war nicht nur Weichspüler angesagt, da waren auch harte Drogen drin, fuhr Wolfrum fort. Jetzt, im dritten Konsolidierungsjahr, träten die Erfolge bereits zutage. "Ich kann heute sagen, das Tal der Tränen ist durchschritten und das Licht des Tunnels schimmert schon ganz leicht."
Vonseiten der SPD/OL-Fraktion schaute Knud Espig auf ein zukunftsweisendes Meisterstück mit dem Blick für das Wesentliche und Machbare. Die mit den Stimmen seiner und der Freien-Wähler-Fraktion beantragte Stabilisierungshilfe sei maßgeblich dafür.
Für die CSU bedankte sich Klaus Witzgall bei den Bürgern und Firmen, die den Etat finanzieren, sowie bei der Staatsregierung für die Erhöhung der Umlagen und die Stabilisierungshilfen.
Ihm fehlten aber Ansätze zur Wirtschaftsbelebung für Neuansiedlungen.
"Die Schulturnhalle wäre ohne die Stabilisierungshilfe nicht möglich gewesen", betonte Franz Thierauf von den Freien Wählern. Stadtsteinach müsse und werde weiter sinnvoll und zukunftsorientiert investieren.
Wolfgang Martin von der Bunten Liste bat darum, den Fremdenverkehr zu beleben und mehr Arbeitsplätze zu schaffen.