von unserem Mitarbeiter Peter Groscurth Forchheim — Wie stark belastet der Lärm während des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke zwischen Baiersdorf und Eggolsheim die Anwohner? U...
von unserem Mitarbeiter Peter Groscurth
Forchheim — Wie stark belastet der Lärm während des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke zwischen Baiersdorf und Eggolsheim die Anwohner? Um diese Frage ging es gestern unter anderem in der Jahnhalle auf dem Erörterungstermin des umstrittenen Verkehrsprojekts, das laut Planern im Jahr 2016 starten soll.
Robert Scholz, früherer Vorsitzender der Bürgerinitiative "Besseres Bahnkozept", wollte von den Verantwortlichen auf dem Podium wissen, ob bekannt sei, wie viel Lärm von den sogenannten Baueinrichtungsflächen ausgehe? Dort deponieren die Arbeiter Material für das Projekt und verteilen es an die jeweiligen Abschnitte.
Unter anderem sei eine solche Sammelstelle nahe der Augrabensiedlung vorgesehen.
Kein aktiver Schallschutz Ein Planer der Bahn erklärte daraufhin nur, dass man nicht von wesentlichen Lärmbelastungen ausgehe. Das führt auch dazu, dass der Konzern auf die Errichtung von aktiven Schallschutzmaßnahmen während des Ausbaus verzichtet. "Hierzu gab es keinerlei Zusage der Bahn", sagt Scholz.
Er kritisierte die Bahn, dass sie mit zweierlei Maß messe. So würden bezüglich des Lärmschutzes in Häusern die aktuelle Fassung der entsprechenden Verordnung angewendet werden, während für Außenbereiche wie etwa Gärten die Version aus dem Jahr 1996 gelte. "Das ist Rosinenpickerei", warf Scholz den Planern vor.
Außerdem bezweifelt er, dass sich die Bahn bei anderen Punkten gesetzeskonform verhalte. In diesem Zusammenhang nennt er den Gleispflegebonus.
Hierunter fallen regelmäßige Maßnahmen am Gleiskörper, wie etwa das Schleifen der Schienen, die dazu betragen sollen, dass der Zugverkehr weniger Lärm verursache. Das zweifelt Scholz an und geht davon aus, dass sich hier die Bahn-Verantwortlichen nicht an die bestehende Rechtslage halten.
Klagen en die Kommunen? Er ist selbst von dem Bauprojekt als Anwohner betroffen und behält sich rechtliche Schritte vor dem Verwaltungsgericht vor. Zunächst wartet Scholz das weitere Vorgehen der Regierung von Oberfranken ab und beobachtet, ob die Kommunen Forchheim und Eggolsheim gegen die Bahn klagen werden.