Weg zum Schmuckstück ist lang

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Auch nach fast 20 Jahren ist Linda Klostermann von ihrem Handwerk begeistert. Foto: Veronika Schadeck
Auch nach fast 20 Jahren ist Linda Klostermann von ihrem Handwerk begeistert. Foto: Veronika Schadeck

Beruf  Ein wohl eher seltenes Handwerk im Landkreis Kronach ist das Goldschmieden. Linda Klostermann aus Tettau übt diesen Beruf fast 20 Jahre aus.

von unserer Mitarbeiterin 
Veronika Schadeck

Kronach — Linda Klostermann strahlt Ruhe aus. In ihrer Werkstatt in Tettau sind schöne, aparte und verspielte Schmuckstücke zu sehen - aus Gold, Silber, mit Edelsteinen oder auch mit böhmischen Glasperlen zu sehen.
In jedes einzelne Schmuckstück hat sie viel Zeit investiert. Zeichnen, schmelzen, schmieden, löten, feilen. Bis aus dem Entwurf ein Schmuckstück entsteht, vergehen viele Stunden liebevoller Handarbeit. Den Prozess von der Idee bis zum glänzenden Objekt zu gestalten - das macht für sie dieses Handwerk so spannend und faszinierend.
Bleistift und Zirkel streifen über das Papier. Gezeichnet werden Bögen, Linien, Kreise. "Es kann dauern, bis ein Entwurf steht." Entspricht dieser dem Kundenwunsch, geht es an die Arbeit. Das Material wird gegossen, gebogen und verlötet. Es wird geschmiedet, gesäubert und poliert, es werden teilweise Edelsteine eingepasst und gefasst. Diamanten, Rubine, Saphire, Turmaline - die Liste der Edelsteine ist lang.
Das ist aber nur ein Teil ihrer Arbeit. Ihr Berufsbild, so erzählt die 35-Jährige, umfasst auch das Umarbeiten von Schmuck. "Viele haben zu Hause ein Erb- oder Schmuckstück, das einige Jahre nicht mehr getragen wurde. Hier geht es darum, diese Besonderheit mit Respekt so umzuarbeiten, dass es dem Geschmack der Kunden entspricht und das Andenken an eine liebe Person bewahrt wird."
Während Linda Klostermann spricht, spürt man ihre Liebe für den Beruf. Ihre Lehre absolvierte die Tettauerin in einem Lichtenfelser Betrieb und an der Berufsfachschule für Gold- und Silberschmiede in Würzburg in den Jahren 1995 bis 1999. Dort erlernte sie unter anderem sämtliche Goldschmiedetechniken. In den Jahren 2001 und 2002 besuchte sie die Meisterschule in Pforzheim. Ihr Beruf sei stark von handwerklicher Arbeit geprägt, erklärt Linda Klostermann. Gefragt sind Fantasie, Geduld und ausgeprägte motorische Fähigkeiten. Und nicht zuletzt: "Man muss gut sehen können."
Linda Klostermann wird auch bei der Rennsteigmesse am kommenden Wochenende in Steinbach am Wald mit dabei sein. Hier wird sie nicht nur ihre Schmuckstücke zeigen, sondern auch auf das in der Region eher seltene Handwerk eingehen. Für sie ist die Rennsteigmesse eine gute Plattform, um auf das Handwerk und die unsere Heimat prägenden Betriebe aufmerksam zu machen.