Viel Geld für vielfältiges Leben

1 Min
Im Naturschutzgebiet "Glender Wiesen" wurden durch den Landschaftspflegeverband Feuchtbiotope neu angelegt. Foto: Rainer Lutz
Im Naturschutzgebiet "Glender Wiesen" wurden durch den Landschaftspflegeverband Feuchtbiotope neu angelegt. Foto: Rainer Lutz

Der Landschaftspflegeverband Coburg gestaltet die Region im Sinne der Artenvielfalt. Kommunen, Landwirte und Naturschützer arbeiten dabei Hand in Hand seit Jahren erfolgreich.

Mit einem dicken Bündel an geplanten Projekten geht der Landschaftspflegeverband (LPV) Coburger Land in sein Arbeitsjahr. Allein für das "Kerngeschäft" des Verbandes, die Pflege von ökologisch wertvollen Biotopflächen, werden mehr als 229 000 Euro aufgewendet. Das geht aus der Planvorlage hervor, die der Vorstand jetzt beschlossen hat.

Zu den Flächen, um deren Pflege sich der Verband bereits kümmert, kommen Jahr für Jahr weitere hinzu. Für die Anlage von Biotopgewässern sind in diesem Maßnahmenpaket gut 45 000 Euro, für Pflanzmaßnahmen knapp 47 000 Euro eingeplant. Fast 50 000 Euro werden für Entbuschung, Weidepflege und Gehölzpflege aufgewendet.

200 Hektar feuchte Wiesen

Die Nasswiesen des Naturschutzgebiets "Glender Wiesen" mit seiner Gesamtfläche von rund 200 Hektar wird voraussichtlich etwa 3000 Euro kosten. Die Arbeit auf den Flächen, die der LPV neu gestaltet oder pflegt, übernehmen in der Regel Landwirte aus der Region. Die fachliche Bearbeitung der Projekte liegt bei Geschäftsführer Frank Reißenweber, der als Mitarbeiter des behördlichen Naturschutzes am Landratsamt und Kreisvorsitzender im Landesbund für Vogelschutz zur "Naturschutzsäule" im LPV-Vorstand gehört.

Dass der Verband durch seine beiden weiteren Vorstands-Säulen Landwirtschaft und Kommunen effizient arbeiten kann steht für den Vorsitzenden Rolf Rosenbauer fest. Doch ebenso fest steht für ihn, das Naturschutz nicht allein die Aufgabe von Organisationen und Verbänden sein kann: "Naturschutz muss in die Köpfe aller, wenn wirklich etwas bewegt werden soll."

Besondere Projekte

Neben aktiver Gestaltung und Pflege der Landschaft widmet sich der LPV auch anderen Aufgaben im Naturschutz. So werden etwa jedes Jahr Amphibienzäune errichtet, um die Tiere vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. 16 000 Euro sind dafür allein heuer vorgesehen. Mehr als 13 000 Euro werden in den Schutz von Fledermäusen investiert. Der Bau von Weidezäunen, für die Beweidung von Pflegeflächen durch Schafe oder Rinder ist mit über 76 000 Euro veranschlagt.

All diese Arbeiten werden vom bayerischen Umweltministerium gefördert. Daneben setzt der LPV aber auch durch Projekte Zeichen, die er aus Eigenmitteln finanziert. So werden heuer 25 000 Euro für ein Blühflächenprojekt ausgegeben, bei dem Landwirte eine Fläche zur Verfügung stellen und der Verband für Saatgut und Arbeitseinsatz sorgt, damit dort blühende Trittsteine in der Agrarlandschaft entstehen.

Eine ganze Reihe von Kleinmaßnahmen, für die keine Förderanträge gestellt werden, die aber aus Sicht des Verbandes nötig sind, finanziert der LPV selbst.

Dabei geht es beispielsweise um die Mahd von Streuobstwiesen im Eigentum von Kommunen des Landkreises, Obstbaumschnitte, Pflege von Kopfweiden oder der Pflanzenwelt an Regenrückhaltebecken. In der Summe aller Projekte investiert der Landschaftspflegeverband Coburger Land als Dreieinigkeit aus Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz im neuen Gesamtpaket 2019/20 rund 557 000 Euro.