Symbolischer Spatenstich auf Schloss Thurnau macht Weg frei für Universitätsinstitut
Autor: Werner Reißaus
Thurnau, Montag, 08. Mai 2017
Mit einem symbolischen Spatenstich fiel der Startschuss für den dritten Bauabschnitt auf Schloss Thurnau. Es soll saniert und für das Institut für Fränkisch...
Mit einem symbolischen Spatenstich fiel der Startschuss für den dritten Bauabschnitt auf Schloss Thurnau. Es soll saniert und für das Institut für Fränkische Landesgeschichte genutzt werden. Es wird damit, wie Klaus Peter Söllner als Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Gräflich Giech`schen Spitalstiftung betonte, die Heimat für das neu gegründete Institut der Universitäten Bayreuth und Bamberg in einem bisher noch nicht sanierten Teil der Thurnauer Schlossanlage geschaffen werden.
Anschubfinanzierung
Das Institut für Fränkische Landesgeschichte wurde dank einer millionenschweren Anschubfinanzierung der Oberfrankenstiftung möglich. Das Projekt ist Teil des Gesamtkonzepts der Sanierung und Revitalisierung von Schloss Thurnau. In Schloss Thurnau ist neben dem in Europa einmaligen Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth künftig mit dem Institut für Fränkische Landesgeschichte eine zweite international bedeutsame Einrichtung beheimatet. Damit ist auch die nachhaltige Nutzung der Schlossanlage gesichert. Wie Landrat Söllner ausführte, wurde dieser Bauabschnitt erst durch das Bundesprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" möglich: "Dazu erhält der Markt Thurnau Zuwendungen in Höhe von insgesamt 4,1 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt. Der Markt Thurnau ist Bauherr für die Eigentümerin des Schlosses, die Gräflich Giech'sche Spitalstiftung."
Mit dem Projekt können damit alle Büroräume, rund zwei Drittel des gesamten Nordflügels, in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege saniert werden. Landrat Söllner: "Wir beginnen heute symbolisch mit den Gründungsarbeiten für den Glasvorbau zur barrierefreien Erschließung des Gebäudes und wir hoffen auf eine unfallfreie Baustelle."
Söllner ging auch kurz auf die Zielsetzungen der Sanierungsmaßnahme ein. So waren die Planungsmöglichkeiten durch den Gebäudebestand vorgegeben.
Zu den Grundsätzen der Nutzungsförderung gehören maximale Erhaltung der Bausubstanz, weitestgehende Wiederverwendung vorhandener Bauteile, behutsamer Umgang mit historischer Bausubstanz und restauratorische Bearbeitung von Wand-, Decken- und Bodenflächen sowie die Schaffung von repräsentativen sowie dem Schlossumfeld entsprechenden Räumen für das Institut für Fränkische Landesgeschichte. Was den restlichen Teil des Nordflügels angeht, gab sich Landrat Söllner zuversichtlich, in den kommenden Wochen zeitnah die nötigen Zuschusszusagen zu erhalten.
Konkret geht es dabei um einen Veranstaltungsraum im zweiten Obergeschoss, die Bibliotheksräume im ersten Obergeschoss, die Sanierung der Kellergewölbe sowie außerdem einen neue Toilettenanlage im Erdgeschoss.
Repräsentative Räume
Bisher sind nur die wesentlichen Gebäude im Oberen Schlosshof und ein kleiner Teil der Gebäude im Unteren Schlosshof saniert. Für das neu gegründete Institut für Fränkische Landesgeschichte werden vor allem repräsentative Räume im Bereich des Unteren Schlosshofs geschaffen. Die Sanierung des Denkmals mit sehr hohem baukulturellem Wert erfordert nach den Worten von Landrat Klaus Peter Söllner ein überdurchschnittliches Investitionsvolumen.
Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU) würdigte vor allem das Engagement vor Ort. "Wir hoffen auch, dass es auch von Seiten des Freistaats gut weitergeht. Einer weiteren Baumaßnahme wird da nichts im Weg stehen."
Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz verwies darauf, dass die Oberfrankenstiftung bei der Anschubfinanzierung für das Institut für Fränkische Landesgeschichte mit deutlichen Beträgen eingestiegen sei und würdigte die Arbeit ihres Vorgängers im Amt: "Die Oberfrankenstiftung hat in ihrer Geschichte gezeigt, dass sie für ganz wichtige Projekte immer Wege gefunden hat, die gängig zu machen." rei.