Klimaschutz und Klimaanpassung sind die Herausforderungen, vor denen auch die Stadt Erlangen angesichts des Klimawandels steht. Auch bei den städtischen Gebäuden sollen Maßnahmen zur ortsnahen Energiegewinnung ergriffen werden. Es geht aber auch darum, die Verwaltungsgebäude besser an die zunehmend heißen Sommer anzupassen. Der Bau- und Werkausschuss des Erlanger Stadtrats hat nun entsprechende Beschlüsse auf den Weg gebracht, teilt die Pressestelle der Stadt mit.
Im Vergleich zu anderen städtischen Gebäuden habe das Rathaus trotz Bemühungen um Energieeffizienz einen relativ hohen Stromverbrauch. Das liege zum einen an der hohen Anzahl der PC-Arbeitsplätze, zum anderen an unterschiedlichen Räumen mit Sonderfunktion wie dem Ratssaal.
Dieser Bedarf soll künftig zum Teil durch ortsnahe Energiegewinnung gedeckt werden. Sowohl auf dem Dach des sogenannten kleinen Rathauses in der Schuhstraße als auch auf dem des Rathauses befänden sich bereits Photovoltaik-Anlagen (PV). Doch nur beim Verwaltungsgebäude Schuhstraße dienten sie auch der Generierung von Eigenstrom. Soweit möglich sollen die Flächen über dem ersten und zehnten Obergeschoss des Rathauses für die regenerative Energiegewinnung durch PV-Anlagen genutzt werden. Die Höhe des Rathauses ermögliche es außerdem, horizontale Windwalzen zu installieren, die derzeit als Technologie zur umweltfreundlichen Energieversorgung erprobt werden. Über die Anlagen zur Nutzung der Windenergie soll voraussichtlich im September ein Beschluss fallen.
Montage und Inbetriebnahme sollen voraussichtlich Ende des Jahres oder Anfang 2021 erfolgen. Die Kosten für die PV-Anlagen belaufen sich voraussichtlich auf 203 000 Euro, für die Windwalzen werden rund 73 000 Euro veranschlagt.
Außerdem werd noch in diesem Jahr am Rathaus sowie am Museumswinkel ein Sonnenschutz angebracht, der primär den Büro- und Besprechungsräumen zugutekommt. Damit soll eine Aufheizung der Räumlichkeiten durch Sonneneinstrahlung deutlich reduziert werden.
Im Sommer würden die Innentemperaturen in den betroffenen Räumen auf bis zu 40 Grad Celsius ansteigen. "Wir müssen die Büroräume an die zunehmend heißen Sommer anpassen. Ein effektiver Sonnenschutz ist eine gute und nachhaltige Alternative zu Klimaanlagen", erläutert Planungs- und Baureferent Josef Weber. Insgesamt kosten die Maßnahmen rund 1,22 Millionen Euro. red