So lange die EU-Fördertöpfe sprudeln ...

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von unserem Mitarbeiter Werner Baier Landkreis Bamberg — Rastplätze an touristischen Radrouten, der Naturbadesee in Frensdorf, die Kanuanlegestelle Bischberg, der Schulbauernhof in...

von unserem Mitarbeiter Werner Baier

Landkreis Bamberg — Rastplätze an touristischen Radrouten, der Naturbadesee in Frensdorf, die Kanuanlegestelle Bischberg, der Schulbauernhof in Stolzenroth oder die Sicherung des Naturerbes Fossilien der Wattendorfer Plattenkalke - das und vieles mehr sind "Leader-Projekte" der Region Bamberg. Und sie wurden mit 2,4 Millionen Euro aus Mitteln der Europäischen Union gefördert. Die Eigenmittel des Landkreises beliefen sich auf rund 270 000 Euro. Angestoßen wurden damit Investitionen im Gesamtwert von rund 5,7 Millionen Euro. So soll es weitergehen, wünscht der Kreistag und stellte die Weichen.
Leader (frz. Liaison entre actions de développement de l'économie rurale, zu deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden. "Bürger gestalten ihre Heimat" lautet die Losung in Bayern. Es geht um Nachhaltigkeit und Wertschöpfung, um die Steigerung der Attraktivität einer Region, die Bündelung von Kräften und die Bildung von Netzwerken.

Von europäischer Dimension

Auf zwölf Seiten hat die Kreisverwaltung eine Übersicht über die seit 2007 angepackten und verwirklichten Projekte zusammengestellt. Mehr zu den Projekten findet der interessierte Heimatfreund auf der Homepage www.regionbamberg.de. Von wahrhaft europäischer Dimension sind das Kooperationsprojekt "Europäische Jakobuswege" oder auch die "Genussregion Oberfranken". Doch es geht bis ins kleinste Detail: Sogar die Existenzfähigkeit eines traditionellen Tante-Emma-Ladens in Litzendorf wurde mit Hilfe von EU-Geldern untersucht. Das Ergebnis: Der Inhaber will jetzt doch nicht resignieren.
Bei all den positiven Erfahrungen entschloss sich der Kreistag einstimmig, den Landkreis auch für die Förderperiode 2014 bis 2020 anzumelden. Die lokale Aktionsgruppe kann schon mal mit einer runden Million Zuschüsse rechnen und auch damit lassen sich wieder viele Vorhaben verwirklichen, die andernfalls nur ein kühner Traum bleiben würden. Mit Ausnahme der Stadt Schlüsselfeld, die sich der Gebietskulisse Südlicher Steigerwald angeschlossen hat, sind künftig alle kreisangehörigen Gemeinden beteiligt. Wegen der Steigerung der Personal- und Verwaltungskosten muss allerdings der jährliche Zuschuss des Landkreises auf 70 000 Euro verdoppelt werden. Die Leader-Förderung des Managements der lokalen Aktionsgruppe beträgt weiterhin 250 000 Euro in der gesamten Förderperiode. Den Landkreis wird es knapp 500 000 Euro kosten. Der Kreistag wars dennoch zufrieden und billigte die Finanzierung einmütig.