Sie beherrschen die Kunst, sich zu lieben, zu vertrauen und sich gegenseitig zu helfen. Das ist das Geheimnis von Gunda und Josef Saffra aus Forchheim für s...
Sie beherrschen die Kunst, sich zu lieben, zu vertrauen und sich gegenseitig zu helfen. Das ist das Geheimnis von Gunda und Josef Saffra aus Forchheim für sechs glückliche gemeinsame Jahrzehnte. Auf den Tag genau feierte das Paar nun mit seiner Familie im Gasthaus Kreller in Serlbach seine diamantene Hochzeit.
Dazu gratulierten Vizelandrätin Rosi Kraus (CSU), die das Paar spontan in die Arme nahm sowie Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD). Als sie geheiratet haben, waren sie beide noch sehr jung. Die Landwirtstochter Gunda, eine geborene Stark aus Burk, war 17 Jahre alt, als sie den 20 Jahre alten gelernten Schlosser Josef Saffra aus Forchheim beim Faschingsball in der Jahnhalle 1954 kennenlernte.
"Es war Liebe auf den ersten Blick." Am 7. August 1956 knieten sie vor dem Altar in der St.-Martins-Kirche nieder und schworen sich ewige Treue. "Das war um 11.15 Uhr", weiß Josef Saffra noch.
Bald darauf kam Tochter Anna zur Welt, die Zwillinge Franzi und Heiner ließen auch nicht lange auf sich warten und Sohn Peter vervollständigte schließlich das Familienglück.
Inzwischen haben sie neun Enkel und drei Urenkel, der vierte ist unterwegs. In diesen sechs Jahrzehnten haben Gunda und Josef Saffra viel erlebt. "Sonnige und trübe Tage", sagt das Paar.
"Wir haben klein angefangen, wohnten nach unserer Heirat zehn Jahre in einer kleinen Wohnung in der Wiesentstraße. Wir mussten sparen, kannten keinen Urlaub, es waren oft harte Zeiten", erinnern sich die beiden.
Erst 1968 bauten sie ihr Haus in der Oberen Kellerstraße, in dem sie bis heute wohnen. Während Ehemann Josef bis zu seinem Ruhestand 38 Jahre lang als Metaller bei MAN in Nürnberg tätig war, kümmerte sich Ehefrau Gunda um ihre Familie. Lebensmut und Lebenslust sind etwas, dessen Kostbarkeit die beiden besonders zu schätzen wissen.
Das Paar blieb von Schicksalsschlägen nicht verschont. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes Peter erkrankte Ehefrau Gunda, damals 39 Jahre alt, an einem Tumor und verlor dabei ein Auge. Mit viel Zuversicht und Überzeugung ging "es halt gemeinsam mit drei Augen weiter", wie sie heute sagen. Und sie meisterten auch diese schwierige Zeit.
Die Saffras erinnern sich als fleißige FT-Leser gerne an ihre Reise in die USA zu Freunden. "Es ging oft quer durchs Land, wir haben viel gesehen, es war traumhaft", schwärmen die beiden heute noch davon. In Forchheim ist "der Saffra Josef" kein Unbekannter. Viele kennen ihn noch als Jahn-Fußballer, als aktiven Feuerwehrler oder als Schützen bei der Hauptschützengesellschaft.
Wenn es um ihre Zukunft geht, ist sich das Paar einig: "Wir wünschen uns in erster Linie Gesundheit und Glück in der Familie, weiter füreinander da zu sein - so, wie wir es uns vor 60 Jahren versprochen haben: In guten und in schlechten Zeiten."
dia