Druckartikel: Rohrbrüche bereiten Probleme

Rohrbrüche bereiten Probleme


Autor: Helmut Will

Rentweinsdorf, Dienstag, 27. November 2018

Der Rentweinsdorfer Wasserzweckverband beklagt hohe Wasserverluste. Aber in der Kasse stimmt's.
Tropft der Wasserhahn, sieht man es und kann ihn abstellen. Geschieht der Wasserverlust unterirdisch, macht das mehr Probleme. Im Wasserzweckverband Rentweinsdorfer Gruppe versickern pro Minute drei bis fünf Liter Trinkwasser. Die Verluste haben zuletzt stark zugenommen. Foto: Helmut Will


Der Wasserzweckverband Rentweinsdorfer Gruppe ist schuldenfrei. Das war eine gern gehörte Aussage, die Bruno Kellner, Bürgermeister in Rattelsdorf (Kreis Bamberg) und stellvertretender Vorsitzender des Wasserzweckverbandes, den Mitgliedern des Gremiums am Montagabend im Sitzungssaal der Gemeinde Rentweinsdorf weitergab. Sorgen macht der ungewollte Wasserverlust. Bruno Kellner leitete in Vertretung des Rentweinsdorfer Bürgermeisters Willi Sendel-beck die Sitzung.

Zum ersten Tagesordnungspunkt, der sich mit dem Rechenschaftsbericht für das Jahr 2017 befasste, sagte Kellner: "Da haben wir ja fast eine Punktlandung hingelegt." Soll heißen, dass die Vorgaben alle erreicht wurden.

Nähere Erläuterungen gab es von Horst Junge, Kämmerer in der Verwaltungsgemeinschaft Ebern, der die wichtigsten Einnahmen und Ausgaben gegenüber stellte. Nach seinen Worten wurden im Jahr 2017 genau 107 129 Kubikmeter Wasser verkauft, geringfügig weniger als im Vorjahr (107 804). Nennenswerte Investitionen fanden nicht statt, und es konnte zum Jahresende eine Rücklage von 7871 Euro gebildet werden.

An Wassergebühren wurden 139 284 Euro eingenommen, Fernwasser wurde für 93 847 Euro bezogen. Die Wassergebühren wurden mit 1,14 Euro pro Kubikmeter abgerechnet. "Am Ende des Jahres 2017 beläuft sich der Kassenbestand auf 156 248 Euro", so Junge.

Die Jahresrechnung 2017 war von Sabina Sitzmann-Simon (Rattelsdorf) und Norbert Lohneiß (Untermerzbach) geprüft und für in Ordnung befunden. Der Gesamthaushalt betrug im Rechnungsjahr 2017 genau 175 459 Euro. Einnahmen und Ausgaben decken sich hier und die Verbandsversammlung erteilte Entlastung.

Gebilligt wurde der Verwaltungskostenbeitrag, den der Wasserzweckverband an die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Ebern abführt. Für das Jahr 2018 waren ursprünglich 20 800 Euro angesetzt. Jedoch dürfte es, wie Kellner und Junge erläuterten, zu einer Steigerung von etwa drei Prozent kommen. "Maximal wird der Beitrag sich auf 21 500 Euro belaufen", sagte Horst Junge.

Beraten wurden Haushaltsplan und Haushaltssatzung für 2019 einschließlich der Finanzplanung und das Investitionsprogramm für die Jahre 2018 bis 2022. Kämmerer Horst Junge stellte alles im Detail vor.

So werden vom Wasserzweckverband 910 Anwesen versorgt. Den Gesamthaushalt bezifferte Junge für das Jahr 2018 auf 185 810 Euro. Für das Jahr könne man allerdings nur Einnahmen von 151 700 Euro erwarten, sagte Junge.

Der Wasserverlust betrug nach seinen Worten im Jahr 2017 10 180 Kubikmeter, im Vorjahr waren es 3548. Das begründeten die anwesenden Wasserwarte Kurt Schorn aus Rentweinsdorf und Karl Hornung aus Rattelsdorf mit einigen Rohrbrüchen. "Fünf waren es bereits wieder in 2018", sagte Schorn. Er machte auch das in die Jahre gekommene Rohrleitungswerk verantwortlich. Die Rohre lägen 40 Jahre und da komme es in gewissen Abständen zu Lecks, sagte Schorn. Ein Problem sei, dass man die Schadstellen nur sehr schwer finde. Auch würden veraltete Armaturen mitunter nicht richtig schließen. Sein Kollege Hornung plädierte dafür, bei Feststellung von Wasserverlust sofort zu handeln, indem man eine Fachfirma beauftragt, die mit Spezialgeräten die Austrittsstellen lokalisieren kann. "Wir sollten nicht darauf warten, bis wir eventuell selbst feststellen können, wo Wasser austritt", sagte Karl Hornung.

Die Gebühren steigen

Neu wurden die Wassergebühren kalkuliert, was letztmals im November 2015 erfolgt war. Bisher betrug die Verbrauchsgebühr pro Kubikmeter 1,14 Euro und die Grundgebühr 19 Euro für die meisten Zähler mit einem Nenndurchfluss bis fünf Kubikmeter pro Stunde. Künftig, zumindest für die nächsten drei Jahre, beträgt die Gebühr pro Kubikmeter 1,20 Euro und die Grundgebühr 24 Euro.