25 Persönlichkeiten und Institutionen haben aus den Händen von Kunstminister Bernd Sibler (CSU) und im Beisein von Generalkonservator Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, in der Alten Münze in München die Denkmalschutzmedaille für ihr herausragendes Engagement um die Denkmalpflege erhalten. Ausgezeichnet wurden auch der Eggolsheimer Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) sowie Stefan Pfister und Fritz Sitzmann für den Förderverein Schleuse 94 für die Instandsetzung der alten Schleuse des Ludwig-Donau-Main-Kanals in Eggolsheim.
Minister Bernd Sibler betonte: "Unsere Denkmäler geben unserer Heimat ihr unverwechselbares Gesicht. Sie sind ein kostbarer Schatz unserer Kultur. Sie prägen unsere Identität in ganz besonderer Weise. Sie zu erhalten und zu pflegen heißt, das Gestern zu bewahren, es für die Zukunft sichtbar zu machen und Altes und Neues in einzigartiger Weise zu verbinden."
Die Preisträger aus ganz Bayern haben sich in vielfacher Weise um den Erhalt von Denkmälern verdient gemacht. In Eggolsheim hatten Gemeinde und ehrenamtlich engagierte Bürger gemeinsam die Schleuse 94 des Ludwig-Kanals instand gesetzt. Sie ist eine von ehemals 100 Schleusen entlang des im 19. Jahrhundert zwischen Kelheim und Bamberg errichteten Kanals. Während viele Schleusen seit der Stilllegung des alten Kanals in den 1950er Jahren zurückgebaut wurden, blieb die Nummer 94 stets erhalten.
Doch auch sie litt zunehmend unter der Witterung, dem Pflanzenbewuchs und nicht zuletzt unter Vandalismus. Dies änderte sich 2007, als Bürgermeister Claus Schwarzmann die Instandsetzung der Schleuse mit Unterstützung des europäischen Förderprogramms für den ländlichen Raum (Leader) in Angriff nahm: Der Verfall der Schleuse 94 sollte gestoppt und das Industriedenkmal wieder erlebbar werden.
Unterstützung bekam der Markt Eggolsheim dabei von dem 2009 gegründeten Förderverein Schleuse 94. Nachdem Bürger Büsche und Gestrüpp beseitigt hatten, nahm die eng mit den Denkmalbehörden abgestimmte Unternehmung Fahrt auf. Die Sandsteinquader, aus denen die Schleusenkammer erbaut ist, wurden einer sorgfältigen restauratorischen Konservierung unterzogen, die verloren gegangenen Schleusentore nach historischem Vorbild nachgebaut. Erneuert ist auch die Brücke, die einst über die Schleuse führte: Stahlplatten erinnern an den einstigen Verlauf des Brückenbogens.
Wo früher das in den 1980er Jahren abgerissene Schleusenwärterhäuschen stand, befindet sich heute ein Infopavillon. Der aus Stahl errichtete Bau orientiert sich an der Form seines historischen Vorgängers.
Vorschläge für die Auszeichnung mit der Denkmalschutzmedaille machen die Regierungen, Bezirke, Landkreise und Kirchen im Freistaat sowie der Bayerische Landesverein für Heimatpflege und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. In diesem Jahr sind über 100 Vorschläge eingegangen. red