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Pholtovoltaik auf Freiflächen: Gemeinderat hät an seinem Nein fest


Autor: Werner Reißaus

Marktschorgast, Freitag, 05. Mai 2017

Nach Himmelkron hat nun auch der Marktgemeinderat Marktschorgast der Firma Südwerk am Donnerstagabend eine Absage erteilt. Das Burgkunstadter Unternehmen ha...


Nach Himmelkron hat nun auch der Marktgemeinderat Marktschorgast der Firma Südwerk am Donnerstagabend eine Absage erteilt. Das Burgkunstadter Unternehmen hatte beantragt, westlich von Rohrersreuth an der Autobahn eine Freiflächen-Photovoltaikanlage zu errichten.
Bürgermeister Hans Tischhöfer (FW) versuchte noch zu vermitteln, indem er einen Ortstermin vorschlug, doch es wurde dann doch eine Abstimmung gefordert, die mehrheitlich ausfiel. Nur Zweiter Bürgermeister Nikolaus Ott und Marie-Luise Kollerer (beide SPD) sowie Ulrich Reinhardt (CSU) sprachen sich für das Energieprojekt aus.
Wie Hans Tischhöfer mitteilte, habe die Firma Südwerk die Anlage im südlichen Teil eines landwirtschaftlich genutzten Grundstücks bei Pulst auf einer Fläche von rund 32 000 Quadratmeter geplant. Die Vertreter des Unternehmens hätten darum gebeten, ihr Projekt im Gremium vorstellen zu dürfen.


Stets eine Absage erteilt

So weit wollte es die Mehrheit des Gremium aber gar nicht kommen lassen. "Für die Fläche haben bereits 2010, 2012 und 2013 verschiedene Anfragen zur Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen vorgelegen, denen allesamt eine Absage erteilt wurde", sagte der Bürgermeister. Begründet habe man dies stets mit dem Schutz des Landschaftsbildes. Auch dem Naturschutz sei eine wichtige Rolle beigemessen worden.
Im Energiekonzept "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland" wurden unabhängig von den bisherigen Beschlussfassungen des Marktgemeinderats verschiedene Bereiche im Gemeindegebiet Marktschorgast, darunter auch die Fläche westlich von Rohrersreuth, als grundsätzlich geeignet angesehen und auch dargestellt. Tischhöfer: "Dennoch hat der Marktgemeinderat in seiner Sitzung am 16. Mai 2013 entschieden, dass in Marktschorgast grundsätzlich keine Flächen für PV-Anlagen ausgewiesen werden."
Der Bürgermeister wies darauf hin, dass das Gremium damals eine andere Zusammensetzung hatte. Er wollte wissen, ob grundsätzlich eine Gesprächsbereitschaft bestehe oder ob am Grundsatzbeschluss weiterhin festgehalten werde.
Für die CSU-Fraktion nahm Ronny Metzner nur kurz Stellung: "Wir werden mehrheitlich an dem Beschluss festhalten." Auch für die Freien Wähler hatten die Beschlüsse aus den Vorjahren weiterhin Gültigkeit. Dieter Schiphorst: "Die Beschlüsse waren richtig. Es ist nicht sinnvoll, wenn die Landschaft verschandelt wird."


Keine Versiegelung

Nikolaus Ott holte für die SPD-Fraktion weiter aus und erinnerte zunächst daran, dass er an der Abstimmung 2013 nicht mitwirken konnte. Ott verwies auf das Recht des Eigentümers und vertrat die Meinung, dass die geplante Anlage an dem Standort für das Landschaftsbild nicht abträglich sei. Zudem könne man bei einer derartigen Anlage nicht von einer Versiegelung der Landschaft sprechen. "Ich bin der Meinung, dass wir die Freiflächenanlage dort zulassen können, weil das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt wird." Ott warf auch den sozialen Aspekt in die Runde, denn der Grundstückseigentümer wolle sich mit den Einnahmen seinen Lebensabend noch verschönern.
Ulrich Reinhardt (CSU) vertrat die gleiche Meinung: "Der Kollege Ott spricht mir aus der Seele. Wo soll denn der Strom herkommen, wenn nicht aus regenerativen Energien. Wenn das nicht reicht, werden doch Gasanlagen gebaut. Was mir hier nicht gefällt, das ist aber die Nähe zu den Häusern."
Hans Tischhöfer schlug vor, einen Ortstermin zu vereinbaren. Das könne man sich sparen, meinte André Barth (CSU). "Ich bin generell dagegen. Ich komme viel herum, solche Freiflächen sehen nicht schön aus. Auf Industriedächern ja, aber die Freiflächenanlagen sind ein massiver Eingriff in die Natur."