Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz spendet 100 000 Euro für die historischen Chorfenster der Stadtpfarrkirche Maria Magdalena. Das Geld fließt in den Eigenanteil der Kirchenstiftung ein.
"Das wird neuen Glanz in die Kirche bringen", sagte Diözesankonservator Dr. Wolfgang Schneider. Nach und nach werden die ausgebauten Glasfenster gereinigt. Für die Konservierung und Restaurierung der Chorfenster, konkret des Apostel-, des Pfingst- und des Magdalenenfensters in der Pfarrkirche St. Maria Magdalena hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank ihrer treuhänderischen Hans und Annemarie Löffler-Stiftung in der DSD, des Otmar-Dittrich-Namensfonds und der Lotterie Glücks-Spirale 100 000 Euro bereit gestellt.
Fördervertrag überreicht
Den symbolischen Fördervertrag überbrachte jetzt Martin Kuchler, Ortskurator Münnerstadt der DSD, gemeinsam mit Beatrix Numberger von Lotto Bayern an Stadtpfarrer Pater Markus Reis. Der Augustinerpater sprach von einer "großartigen Spende". Ein Viertel der Einnahmen aus der Glücks-Spirale fließen in die DSD, sagte Beatrix Numberger.
Bei der Übergabe, bei der unter anderem auch Diözesankonservator Dr. Wolfgang Schneider und Christian Firlus vom Büro Grellmann Kriebel Teichmann Architekten anwesend waren, erinnerte Martin Kuchler daran, dass es schon einmal eine große Spende der DSD in Münnerstadt gegeben hatte, nämlich für das Heimatspielhaus. "Münnerstadt ist bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz bekannt und hat einen hohen Wert", betonte er. Damals sei das Heimatspielhaus sogar auf der Titelseite des Jahresberichtes der DSD gewesen.
Als Begleiterscheinung der damaligen Spende habe sich die Stiftung auch noch einmal mit den Werken von Tilman Riemenschneider und Veit Stoß in der Stadtpfarrkirche befasst, sagte Martin Kuchler. Daraus sei dann eine Abhandlung entstanden. "Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat auch andere kleine Projekte in Münnerstadt unterstützt."
Das Gute an der Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sei, dass es zur Stärkung der Eigenleistung diene, sagte der Ortskurator. Wenn sonst bei der Förderung ein gewisser Betrag erreicht sei, können sich andere Zuschussgeber zurückziehen. Das Geld der DSD sei ausschließlich für den Eigenanteil des Trägers einer Sanierung gedacht. Und das ist in diesem Fall die katholische Kirchenstiftung.
Stadtpfarrer Pater Markus Reis bedankte sich für die "großartige Spende". Die Kirchensanierung werde mit großem Interesse verfolgt, die Spende habe sehr gut getan. Sein besonderer Dank galt dem Ortskurator Martin Kuchler. "Das liegt an Ihrer Arbeit", sagte Pater Markus doch Martin Kuchler korrigierte. "Das liegt an unserer Arbeit."
Der Stadtpfarrer lud die Anwesenden in den derzeit abgetrennten Chor der Stadtpfarrkirche ein, wo die Restauratorin für Glasmalerei, Steffi Wirsing-Nolte derzeit an den rund 600 Jahre alten Glasfenstern arbeitet. Derzeit ist sie mit den einzelnen Elementen des Apostelfensters beschäftigt. Neben einer Reinigung muss sie teilweise Epoxidharz entfernen, das bei einer früheren Restaurierung aufgebracht wurde. "Die Fenster haben einen guten Bestand", sagte sie. Restaurierungsarbeiten an Denkmälern sollten alle 50 Jahre durchgeführt werden. 1974 war die Stadtpfarrkirche letztmalig restauriert worden.