Nach der Lehre hinaus in die Welt
Autor: Veronika Schadeck
Steinberg, Montag, 02. Sept. 2019
Leonhard Müller gehört zu den jungen Leuten, die gestern ihre Berufsausbildung begonnen haben. Er lässt sich beim Glasmaschinen-Hersteller Waltec zum Industriemechaniker ausbilden - und hat ein klares Ziel vor Augen.
Veronika Schadeck Für viele junge Heranwachsende begann am Montag mit dem Beginn ihrer Ausbildung ein neuer Lebensabschnitt. Einer davon ist Leonhard Müller. Der 16-Jährige absolviert eine Lehre bei der Firma Waltec Maschinen GmbH in Steinberg zum Industriemechaniker.
Er freue sich auf seine Ausbildungszeit, meint der Jugendliche. In den kommenden Wochen wird ihm sein Ausbilder Michael Herzog ein Basiswissen vermitteln. Er lernt fräsen, feilen, schneiden. In einigen Monaten wird der junge Mann mit den Produktionsanlagen vertraut gemacht. Er wird lernen, diese Geräte, Maschinen und Anlagen zu montieren, zu warten und zu reparieren.
Erst vor wenigen Wochen hat der Johannisthäler ein Praktikum bei dem Steinberger Maschinenbauer absolviert. Und er hat gemerkt: "Eine Lehre als Industriemechaniker ist etwas für mich!"
Leonhard Müller sieht in der Waltec GmbH einen Arbeitgeber, der es ihm ermöglicht, der Heimat treu zu bleiben und gleichzeitig fremde Länder kennenzulernen. Der junge Mann ist einer von insgesamt 15 Auszubildenden bei der Waltec GmbH. Neben dem Industriemechaniker bildet der Betrieb auch Elektroniker, Technische Zeichner und Industriekaufleute aus.
Die Waltec GmbH liefert weltweit Maschinen für die Glasindustrie. Dabei werden die Felder Konzeption, Entwicklung, Fertigung, Montage und Kundendienst bedient. Insgesamt stehen bei Waltec GmbH 74 Mitarbeiter in Arbeit und Brot. "Wir versuchen seit Jahren, unseren eigenen Nachwuchs als die Fachkräfte von morgen zu qualifizieren", so die Geschäftsführerin Britta Höfer. In der Vergangenheit hat die Waltec GmbH jedes Jahr drei Industriemechaniker eingestellt. Abgesehen von der spontanen Entscheidung von Leonhard Müller nach seinem Praktikum vor wenigen Wochen, hat es in diesem Jahr keine Bewerbung für diesen Ausbildungsberuf gegeben, bedauert Britta Höfer. Sie begründet dies zum einen mit der demografischen Entwicklung und damit, dass die angehenden Auszubildenden sich eher für die größeren Industrieunternehmen in der Region entscheiden. Dass in diesem Jahr keine Bewerbungen zum Industriemechaniker eingingen, könnte eventuell mit der Unsicherheit im Bereich des Maschinenbaus zusammenhängen, mutmaßt sie.
Sie hofft zudem, dass sie im nächsten Jahr wieder ihre drei Ausbildungsplätze zum Industriemechaniker/in besetzen kann. Die Zahl "drei" deshalb, weil dem Unternehmen daran gelegen sei, pro Jahr mindestens einen jungen Menschen nach Beendigung seiner Ausbildung im Betrieb halten zu können. Die Erfahrung habe gelehrt, dass jedes Jahr ein oder zwei Lehrlinge nach ihrer Lehrzeit weiter zur Schule, zur Polizei oder Bundeswehr gehen.
Wie die Geschäftsführerin weiter erklärte, komme der Kontakt mit ihren Auszubildenden meist über ein Schülerpraktikum zustande. Während dieser Tage könne man schon abschätzen, wer sich für welchen Job eignet, ist Höfer überzeugt.