Margarete Schwalb feierte ihren 95.
Autor: Heidi Amon
Forchheim, Donnerstag, 24. November 2016
"Ich bin mehr als überrascht, wie gut Sie aussehen" gratulierte Vizelandrat Edgar Büttner Margarete Schwalb aus Forchheim, die einen ganz besonderen Geburts...
"Ich bin mehr als überrascht, wie gut Sie aussehen" gratulierte Vizelandrat Edgar Büttner Margarete Schwalb aus Forchheim, die einen ganz besonderen Geburtstag feierte: Ihren 95. Der einzige Enkel Thorsten, seine Ehefrau Heike, Schwiegertochter Gabriele und die zwei Urenkel waren gekommen und bereiteten der Oma und Uroma einen schönen Festtag. Auch Zweiter Bürgermeister Franz Streit und Pfarrer Christian Muschler von der Christuskirche hatten sich auf den Weg in die Birkenfelder Straße gemacht.
Flucht 1945
Geistig und körperlich fit beging Margarete Schwalb ihren 95. Lediglich die Augen lassen etwas nach. Dass sie auf ihr Wohlergehen jedoch je geachtet hätte, kann wahrlich nicht behauptet werden. Weil es einfach nicht ging. Die Forchheimerin, die im November 1921 in Niederschlesien geboren wurde, erlebte den Zweiten Weltkrieg, für den sie, wie sie erzählte "ihre Jugendzeit geopfert habe". Bis zu ihrer Flucht 1945 habe sie viel gearbeitet auf dem Hof ihrer Großeltern. "Es war eine harte Zeit" blickte sie zurück. Nach Bayern und Forchheim kam sie im Februar mit ihrer Schwägerin.
"Anfangs dachte man, es geht wieder in die Heimat zurück", weiß sie noch. Doch es kam anders - es gab kein Zurück, ihr Leben ging neue Wege. Ihre Großeltern sah sie nie wieder. Ihre Eltern besuchte sie noch einmal in der ehemaligen DDR. Sie lernte ihren Mann Josef kennen, den sie 1949 heiratete. Mit ihm zog sie in die Serlbacher Straße, wo sie 58 Jahre lang wohnte. Als das Haus dort vor zehn Jahren verkauft wurde, zog sie in die Birkenfelder Straße.