Die Fällaktion im Auwäldchen sorgt in Bad Rodach weiter für erregte Gemüter bei einigen Bürgern. Jetzt äußerte sich Bürgermeister Tobias Ehrlicher noch einmal ausführlich zu den Gründen für das Vorgehen.
Die Baumfällaktion im Auwäldchen ist schon eine Weile her. Doch die Gemüter einiger darüber empörter Bürger sind deswegen noch nicht beruhigt. Das bekommt Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) zu spüren, dem deswegen zahlreiche Vorwürfe zugehen. Deswegen nimmt er jetzt noch einmal umfassend dazu Stellung - zumal einige der Vorwürfe aus seiner Sicht nicht der Wahrheit entsprechen.
Im Vorfeld habe die Stadt den Bereich durch Fachleute der Verwaltung und von extern aus der Waldbauernvereinigung begutachten lassen. So sollte geklärt werden, was notwendig ist, damit die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht gerecht wird.
Fachkundige Mitarbeiter des Landratsamtes hätten empfohlen, den Weg einfach komplett zu sperren, die Entscheidung aber in die Verantwortung der Stadt gelegt. Entsprechend sei das Vorgehen Thema im Stadtrat gewesen.
Dass der Eisteich ausgebaggert wurde, begründet Tobias Ehrlicher mit der Verlandung. Die Wassertiefe habe nur noch 20 bis 25 Zentimeter betragen. "Im vergangenen Sommer gab es dann viele Beschwerden von Spaziergängern, bezüglich des vom Teich ausgehenden Gestanks an heißen Sommertagen", heißt es in der Stellungnahme des Bürgermeisters.
Baggern als Artenschutz
Das sei auch schon Fischen zum Verhängnis geworden: "Das Wasser war gekippt, dadurch sind leider auch viele Fische verendet. Dies ist dem Umstand zu verdanken, dass die Marbach vier Wochen ohne Wasser war. In dieser Zeit hat die Feuerwehr zweimal Wasser aus der Rodach hineingepumpt. Das Muschelvorkommen wurde nicht - wie behauptet - liegen gelassen, sondern größtenteils in den Kurparkteich umgesiedelt. Diese Arbeit wurde dankenswerter Weise vom Angelverein Rodachtal übernommen." Dass entlang des Oberaugrabens zahlreiche Bäume gefällt werden mussten, ist laut Tobias Ehrlicher auf deren starke Schädigung durch Rückstaunässe zurückzuführen.
Grund dafür seien Biberdämme und die damit verbundene Wasserspiegelerhöhung gewesen. Die Wurzeln der Eschen standen dadurch häufig im Wasser. Erkennbar sind diese Schäden meistens nicht an den Stämmen, sondern an den Ästen. Ehrlicher: "Das Eschentriebsterben hat leider auch vor dem Feuchtwald nicht Halt gemacht."
Für den öffentlichen Weg zwischen Minigolf und Thermalbadstraße ist die Stadt für die Verkehrssicherheit verantwortlich. Tobias Ehrlicher: "Das heißt, jeder Fußgänger oder Radfahrer kann darauf vertrauen, dass von den Bäumen keine Gefahr ausgeht. Wir wollen nicht dafür verantwortlich sein, wenn Passanten von Ästen verletzt oder erschlagen werden."