Das Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien (FADZ) füllt sich mit Leben. Seit Oktober studieren die ersten Studenten in Lichtenfels . Die Räume, in die die Studierenden eingezogen sind, sollen zu einem Treffpunkt für Menschen und Ideen werden. Dazu gehört auch die Kunstausstellung „Layer-by-Layer“, die am 10. Februar in der Laurenzistraße 2 eröffnet wird.

„Es ist wirklich eins zu eins. Und doch ist Papier so leicht – und Metall so schwer“, sagt Alexandra Lukaschewitz. Sie ist eine der Künstlerinnen, die bei der Ausstellung „Layer-by-Layer“ im Machbar am 10. und 11. Februar mit dabei ist. Ihr Dinosseur aus Papier wurde gescannt und dann in Metall Schicht für Schicht gedruckt, eben „layer by layer.“

„Ich habe für mein kleines Geschöpf mit Schuppen gearbeitet, damit die Oberfläche gut herauskommt“, sagt sie. Wie jedes Material musste die Künstlerin auch den 3D-Druck erst kennenlernen.

Was geht – und was geht nicht?

Die Technologie dafür kommt aus Lichtenfels . Um sichtbar zu machen, was mit der additiven Technik in der Kunst alles möglich ist, öffnet das Machbar, die Zukunftswerkstatt des FADZ, für alle seine Türen.

Die KSB ist der Motor dieser Ausstellung. Vor zehn Jahren etablierte Alexander Böhm bei seinem Arbeitgeber in Pegnitz den Metall-3D-Druck, um neuartige und anspruchsvolle Armaturen- und Pumpenbauteile schnell und kosteneffizient herstellen zu können. „Außerdem sind wir immer auf der Suche nach interessanten Projekten, um die Leistungsfähigkeit der Technologie bei KSB unter Beweis zu stellen. Über seinen Kontakt bei der Galerie „Feinkunst Krüger“ in Hamburg stellte Böhm die Möglichkeiten der Technologie verschiedenen internationalen Künstlern vor.

„Wer Skulpturen abbilden wollte, war bislang auf zweidimensionale Fotos angewiesen. Wir wollten sehen, was technologisch machbar ist“, erzählt er. Die Resonanz war überwältigend.

Die Künstler schickten ihre Objekte an KSB oder modellierten dreidimensionale Formen aus Holz oder Gips, die aus ihren Bildern heraus entstanden. KSB scannte und druckte sie; je nach den Wünschen der Künstler einmal oder auch als Kleinserie. Fast alle von ihnen zeigen ihre Skulpturen in der Ausstellung „Layer by Layer“.

Der Verein „Wir gestalten“ ist für das Design der Ausstellung verantwortlich. Die Studierenden der Hochschule Coburg präsentieren die Objekte und gestalten beispielsweise die Plakate. „Wir werden die Kunstobjekte zusammen mit Bildern der Ausgangsobjekte zeigen, die durch Feinkunst Krüger bereitgestellt wurden“, verrät Böhm. So können die Gäste sehen, wie aus zweidimensionalen Gemälden dreidimensionale Objekte entstanden sind – oder, wie bei Alexandra Lukaschewitz, aus Papier Metall wurde.

Das Medium 3D-Druck

„Wenn die Formen zu extravagant werden, braucht es viele Stützen – und die Nacharbeit ist brutal“, erzählt die Münchner Künstlerin. So hat die das Material 3D-Druck – oder besser das Medium 3D-Druck – kennen gelernt. „Das Material ist so anders. Sehr interessant. Mich begeistert es“, sagt sie.

Lukaschewitz hat schon früher moderne Technologien für ihre Kunstobjekte genutzt. „Wir hatten einen Lasercutter im Keller, mit dem ich früher Papier bearbeitet habe“, erzählt sie. „Ihre Objekte aus Papier sind traumhaft“, schwärmt Böhm. Und sie gibt das gerne zurück: „Ohne die Technologie bei KSB und diese Leidenschaft von Alexander Böhm gäbe es diese Objekte und diese Ausstellung nicht.“

Wer die Objekte sehen möchte, ist eingeladen, am Freitag, 10. Februar, ab 19 Uhr ins Machbar zu kommen. Die Ausstellung ist auch noch am Samstag von 10 bis 16 Uhr dort zu sehen. Der Eintritt ist frei. „Die Objekte sind einzigartig“, sagt Böhm, „einige habe ich auch selbst schon gekauft.“ red