Auch dieses Jahr musste wegen der Corona-Maßnahmen die Soldaten- und Friedenswallfahrt nach Vierzehnheiligen abgesagt werden. Aber nach dem Motto „Tradition verpflichtet“ wurde trotzdem im kleinen Rahmen der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege am dortigen Ehrenmal ( Kriegerdenkmal ) gedacht. Mitglieder der Vierzehnheiligener Arbeitsgemeinschaft trafen sich zu einem Gedenkgottesdienst in der Basilika , der von Pater Alexander zelebriert und von Organist Georg Hagel, Hauptmann der Reserve, musikalisch umrahmt wurde.
Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst begrüßte der Vorsitzende des Kreisverbandes Bad Staffelstein der Bayerischen Kameradenvereinigung (BKV), Roland Leicht senior, alle Teilnehmer am Ehrenmal. Mit dem Bezirksgeschäftsführer vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge , Robert Fischer , legte Roland Leicht im Beisein des Vorsitzenden des Kreisverbandes Lichtenfels des Bayerischen Soldaten-Bundes (BSB), Udo Rudel, am Ehrenmal unter den Klängen des „Guten Kameraden“ einen Kranz nieder.
Robert Fischer , der die Gedenkansprache hielt, fand berührende Worte. Mit den Worten „Weil die Toten schweigen, beginnt alles wieder von vorn“ zitierte er den französischen Philosophen Gabriel Marcel . „Damit die Toten nicht schweigen, damit wir ihre Stimme hören, begehen wir alljährlich die Soldaten- und Friedenswallfahrt hier in Vierzehnheiligen . Vergessen wird, wer sie vergisst. Wir vergessen sie, unsere Gefallenen der Weltkriege , nicht.“
Als hauptamtlicher Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Oberfranken dankte Fischer den Anwesenden sowie den vielen weiteren Unterstützern der Reservisten- und Soldatenverbände, die das Gedenken an die Gefallenen sowohl am Volkstrauertag als auch hier bei der Soldaten- und Friedenswallfahrt aufrechterhalten und ermöglichen. Dieses Nichtvergessen brachte er in dem Gedicht „Du toter Kamerad“ von Lorenz Scheck, der vor 80 Jahren am 25. Mai 1941 auf Kreta gefallen ist, zum Ausdruck. Scheck ruht selbst in der Kriegsgräberstätte Maleme auf Kreta.
Zur Erinnerung an die Gefallenen und zur Mahnung an die Lebenden erklärte Robert Fischer , jeder Tote sei einer Mutter Kind gewesen. Jeder Tote sei einst ein lebendiger Mensch mit Gefühlen , Hoffnungen und Ängsten, mit Freuden und Leiden gewesen. „Denken wir an all diese Menschen, vor allem, wenn wir an die Zukunft denken!“ Fischer bat darum, dieses Gedenken auch künftig aufrechtzuerhalten und an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Roland Leicht bedankte sich bei der Reservistenkameradschaft Bad Staffelstein, die unter der Leitung von Hauptfeldwebel der Reserve Gutgesell die Ehrenposten stellte. Mit dem Abspielen der Deutschlandhymne endete das Gedenken . pv