Wie es war und wie es nie wieder werden darf - darüber zu sprechen wurde zu seinem Lebensinhalt. Max Mannheimer (6.2.1920 bis 23.9.2016) war als Überlebender des Holocaust einer der wichtigsten Mahner und Versöhner in einer Person. Anfang Februar 1943 wurde er ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Innerhalb eines guten Monats wurden seine Eltern, seine Frau, seine Schwester und einer seiner Brüder ermordet. Obwohl er unsägliches Leid erlitten hat, lebte er ein Leben lang Versöhnung und Frieden. Niemals übernahm er dabei die Rolle des Anklägers oder Richters.
"Zeit seines Lebens hat er seine Erinnerungen an das KZ mit einem sehr versöhnenden Gedanken weitergegeben", würdigte Kreiskulturreferentin Gisela Lang, die ihn bei der Gedenkstunde zur Bücherverbrennung mit einer kleinen Zusammenstellung seiner Reden und Essays ehrte. Nach dem Holocaust habe er eigentlich nie mehr Deutschland betreten wollen - und doch sei er zu einem der wichtigsten Zeitzeugen und Aufklärer über das NS-Grauen geworden. "Ich konnte nie hassen", sagte Mannheimer einmal.
"Ich übergebe den Flammen die Schriften von ..." - So begannen die Feuersprüche, als in der Nacht des 10. Mai 1933 in ganz Deutschland Bücher von jüdischen und nichtjüdischen Autoren ins Feuer geworfen wurden. Schon rund dreieinhalb Monate nach der "Machtergreifung" durch die Nationalsozialisten in Deutschland wurden in vielen deutschen Städten öffentlich Bücher verbrannt. Diesem barbarischen Akt gedenkt der Aktionskreis Kronacher Synagoge Jahr für Jahr mit seiner Lesung "Bücher aus dem Feuer". Wie viele Jahre genau, das vermochte Ingo Cesaro, der auch heuer seitens des Aktionskreises die Lesung organisiert hatte, nicht mehr zu sagen. "Das dürfte um das Jahr 2000 herum gewesen sein. Der Putz fiel noch von der Decke der damals noch nicht renovierten Synagoge", erinnerte er sich.
Viele Schriftsteller mit humanistischer, demokratischer und sozialischer Gesinnung seien, so Cesaro, bereits vor der Bücherverbrennung aus Deutschland geflohen. Mit der Gedenk-Veranstaltung wurden wiederum einige ihrer Werke ins Bewusstsein gerufen. Lesende waren - neben Kreiskulturreferentin Gisela Lang - auch Odette Eisenträger-Sarter, Armin Grötzner und der Initiator Ingo Cesaro selbst, die allesamt von Anfang an dabei sind. Die Lesenden stellten jeweils den betreffenden Autor vor. Den Informationen zu Leben und Werk folgte die Lesung eines ausgewählten Textes, deren Inhalt sich gegen die monströse Nazi-Diktatur richtete. Die Lesungen eröffnete Arbeitskreis-Vorsitzende Odette Eisenträger-Sarter mit einer Passage aus dem 1927 erschienenen Roman "Wir sind Gefangene. Ein Bekenntnis aus diesem Jahrzehnt" von Oskar Maria Graf (1894 bis 1967). Der Roman ist eines der großen Epen über den Ersten Weltkrieg und das Zeitalter der Revolution. Kraftvoll, ehrlich und schonungslos offen beschreibt der Schriftsteller in der packenden Autobiographie seine Kindheit.
"Zeit seines Lebens hat er seine Erinnerungen an das KZ mit einem sehr versöhnenden Gedanken weitergegeben", würdigte Kreiskulturreferentin Gisela Lang, die ihn bei der Gedenkstunde zur Bücherverbrennung mit einer kleinen Zusammenstellung seiner Reden und Essays ehrte. Nach dem Holocaust habe er eigentlich nie mehr Deutschland betreten wollen - und doch sei er zu einem der wichtigsten Zeitzeugen und Aufklärer über das NS-Grauen geworden. "Ich konnte nie hassen", sagte Mannheimer einmal.
Barbarischer Akt
"Ich übergebe den Flammen die Schriften von ..." - So begannen die Feuersprüche, als in der Nacht des 10. Mai 1933 in ganz Deutschland Bücher von jüdischen und nichtjüdischen Autoren ins Feuer geworfen wurden. Schon rund dreieinhalb Monate nach der "Machtergreifung" durch die Nationalsozialisten in Deutschland wurden in vielen deutschen Städten öffentlich Bücher verbrannt. Diesem barbarischen Akt gedenkt der Aktionskreis Kronacher Synagoge Jahr für Jahr mit seiner Lesung "Bücher aus dem Feuer". Wie viele Jahre genau, das vermochte Ingo Cesaro, der auch heuer seitens des Aktionskreises die Lesung organisiert hatte, nicht mehr zu sagen. "Das dürfte um das Jahr 2000 herum gewesen sein. Der Putz fiel noch von der Decke der damals noch nicht renovierten Synagoge", erinnerte er sich. Viele Schriftsteller mit humanistischer, demokratischer und sozialischer Gesinnung seien, so Cesaro, bereits vor der Bücherverbrennung aus Deutschland geflohen. Mit der Gedenk-Veranstaltung wurden wiederum einige ihrer Werke ins Bewusstsein gerufen. Lesende waren - neben Kreiskulturreferentin Gisela Lang - auch Odette Eisenträger-Sarter, Armin Grötzner und der Initiator Ingo Cesaro selbst, die allesamt von Anfang an dabei sind. Die Lesenden stellten jeweils den betreffenden Autor vor. Den Informationen zu Leben und Werk folgte die Lesung eines ausgewählten Textes, deren Inhalt sich gegen die monströse Nazi-Diktatur richtete. Die Lesungen eröffnete Arbeitskreis-Vorsitzende Odette Eisenträger-Sarter mit einer Passage aus dem 1927 erschienenen Roman "Wir sind Gefangene. Ein Bekenntnis aus diesem Jahrzehnt" von Oskar Maria Graf (1894 bis 1967). Der Roman ist eines der großen Epen über den Ersten Weltkrieg und das Zeitalter der Revolution. Kraftvoll, ehrlich und schonungslos offen beschreibt der Schriftsteller in der packenden Autobiographie seine Kindheit.