„Wenn man anfängt, Tierfilme zu machen, hat man die Hoffnung, dass man die Welt retten kann.“ Dieses Zitat von Jan Haft wurde bei seinem Vortrag in Mitwitz erlebbar. In seinen eindrucksvollen Bildern und Kurzfilmen berührte die gezeigte Natur die Herzen der Menschen, schuf Bewunderung für die Schöpfung und befeuerte den Wunsch, doch irgendwie auch einen Beitrag zu leisten, dieses Wunderwerk erhalten zu helfen. Vor allem brach Haft eine Lanze für die Weidetierhaltung.
Mehr als 100 Naturfreunde waren in den großen Saal des Hotel-Gasthofs „Wasserschloss“ in Mitwitz gekommen, um auf Einladung des Landesbunds für Vogelschutz , Kreisverband Kronach, den bekannten Naturfilmer Jan Haft persönlich zu erleben. Dieser vermittelte mit seiner tiefen Liebe zu einer vielfältigen Natur wundervolle Bilder einer Erde, die es in vielen Nuancen zu erhalten gilt. Für die meisten wurden bislang unbekannte Tiere und Pflanzen in ihren Zusammenhängen erlebbar.
Beweidung mit Wasserbüffeln? Naturfilmer Jan Haft berichtete von diesen Tieren – nicht etwa aus Asien, sondern vor seiner eigenen Haustür. Er erzählte von Vernässungen auf dem Gelände seines eigenen Bauernhofs, wo Niedermoore geschaffen wurden. Und die angesiedelten Wasserbüffel bereichern dort die ökologische Vielfalt gerade mit ihrem Dung. Die Frösche liebten ihre Büffel und säßen gerne obenauf, wenn diese im Wasser seien – und fingen vor allem Bremsen weg, erzählte er. Seltene Pflanzen breiteten sich im Umfeld aus. „Die Kette des Lebens scheint nie abzureißen“, sagte er. Es gebe immer Neues zu entdecken. Große Weidetiere haben seinen Worten nach einen enorm positiven Einfluss auf die Vielfalt in der Natur. Der Rückgang von Großtieren in der Landschaft trage maßgeblich zum Rückgang der Vielfalt der Arten bei.
„Da wo Rinder dauerhaft weiden, gibt es eine geringere Borreliosegefahr beim Zeckenbiss.“ Die Tierärztliche Hochschule Hannover hat festgestellt, dass Rinder auf der Fläche die Borrelioselast bei Zecken deutlich verringern. Rinder leiden nicht an Borreliose und können diese Erreger abtöten. Zecken, die an Rindern saugen, haben einen signifikant niedrigeren Anteil an Borrelioseerregern . Naturschutz bringt manchmal überraschende Erkenntnisse, betonte Jan Haft. Auch im eigenen Garten kann laut Haft viel für die Vielfalt getan werden. Dort gelte manchmal, Natur auch einfach Natur sein zu lassen. Vielfalt im Garten erzeuge wieder Vielfalt. Mit Chemie werde im Garten viel mehr als beabsichtigt plattgemacht. Der Fantasie seien bei einer vernünftigen Gestaltung des Gartens keine Grenzen gesetzt, wobei heimische Arten besser als exotische Pflanzen seien. Der strukturreiche Garten als Miniwildnis sei ein Ziel.