Mit der Besiedlung des Frankenwaldes beschäftigte sich der Heimatforscher Adrian Roßner bei einem Vortrag der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) Nordhalben . Der untersuchte Zeitraum erstreckte sich dabei vom Auftauchen der ersten Menschen bis zum Frühmittelalter, dem Beginn mit der Kaiserkrönung Karls des Großen 800 nach Christus .

Die Besiedlung nachzuvollziehen sei schwierig, weil man nur auf archäologische Quellen zurückgreifen kann. Noch vor 100 000 Jahren sei ganz Europa mit Eisplatten bedeckt gewesen. Als sich die klimatischen Bedingungen und Verhältnisse gebessert haben, sei die Gegend wahrscheinlich in relativ konstanten Zeiträumen durchsiedelt worden. Die Altsteinzeit ( Paläolithikum ) mit ihren abwechselnden Eis- und Warmzeiten dürfte eine dauerhafte Besiedlung unmöglich gemacht haben, es könnten aber Jäger und Sammler dem Wild hinterher sein, um überleben zu können.

Aus der Zeit des Paläolithikums seien Funde wie Feuersteinklingen im östlichsten Zipfel Oberfrankens gesichert worden. In der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) wurden vorwiegend Relikte um die Feuerburg bei Tröstau gefunden. Man geht deshalb davon aus, dass die Gegend punktuell in kleinen Gruppen sporadisch und nicht flächenmäßig durchzogen wurde. Zu dieser Zeit haben die Menschen wie Nomaden in freier Natur gelebt und waren auf Jagen und Sammeln aus.

Als es vor knapp 10 000 Jahren die Europäische Warmzeit mit einer Klimaerwärmung von zwei Grad gab, sind die ersten Bäume, etwa die Kiefer und Birke, aber auch die Haselnuss-, Weide-, Eichen- und Lindenbäume heimisch geworden. Die Tiere fanden also etwas Fressbares und die Menschen trieben diesen hinterher. Die Geschichte zeigt, dass erst in der Jungsteinzeit die Menschen sich auch in Hütten niedergelassen haben.

Siedlungen in Flussnähe

Nach der Steinzeit , in der Bronze- und Eisenzeit, war es erstmals möglich, Bronze zu schmelzen. Sporadisch waren größere Verbünde unterwegs, es entstanden teilweise vor allem in Flussnähe eine Art „Siedlungen“. Zu dieser Zeit, als auch die ersten Grabkulturen nahe Kulmbach und Münchberg nachgewiesen wurden, dürften in der Region 100 Menschen gelebt haben. Bestattungen in Urnen auf Grabhügeln seien 600 vor Christus nachgewiesen.

In den ersten 800 Jahren nach Christus dürfte es wahrscheinlich eine „Siedlungslücke“ gegeben haben. Die klimatischen Verhältnisse ließen in der „letzten Eiszeit“ kaum zu, dass jemand im heutigen Frankenwald lebte. Dies sollte sich im neunten Jahrhundert nach Christus aber schnell ändern, die Temperaturen gingen nach oben, zuerst das Fichtelgebirge und dann der Frankenwald wurden besiedelt. Durch die Benutzung immer derselben Wege wurden diese auch ausgeprägt.

Slawen und Wenden

Die Zivilisation hat sich ausgebreitet und es entstanden viele Dörfer. Vor allem im 19. Jahrhundert hatten sich Slawen und Wenden als mögliche Besiedler der Region herausgestellt. Vorwiegend haben die Leute von der Landwirtschaft gelebt, das Handwerk wurde im Nebenerwerb ausgeführt. Bereits in dieser Zeit hatten die Menschen mit den schwierigen klimatischen Verhältnissen zu kämpfen und mussten mit den nicht sehr fruchtbaren Böden zurechtkommen. mw