Beim Rathaussturm der Karnevalsgesellschaft Höpper-Elfer verkündete Albertshofens Bürgermeister Horst Reuther frech: "Wir bleiben auf dem Zaster hocken und euch bleibt das Maul trocken." Doch einige Minuten später gab das Ortsoberhaupt dem närrischen Volk mit seinem Anführer Philipp Wenkheimer doch nach, die Narren rückten ins Rathaus ein und genehmigten sich zahlreiche Schoppen.
Mit dem Feuerwehr-Spielmannszug an der Spitze brachen die Närrinnen und Narren von der Gartenlandhalle auf. Die Gastgeber hatten Unterstützung von 17 auswärtigen Gesellschaften, die weiteste Anreise hatten die Fürther. Die bunte vielköpfige Schar machte ihrem Unmut lautstark Luft mit Sprechchören wie "Franken helau, Höpper helau" und auch "Bürgermeister und Gemeinderat buuh".
Der Gartenlandhallen-Wirt ist schon wieder weg
"Wir Wutbürger sind wieder da", tönte Philipp Wenkheimer und schob nach: "Lange waren wir weggeschlossen, jetzt wird wieder zurückgeschossen." Der Bürgermeister hielt den Narren mit Gesellschaftspräsident Ralf Spiegel derweil vor, den ehemaligen Gesellschaftspräsidenten Elmar Gimperlein abgesägt zu haben: "Den armen Gimperlein habt ihr abgeschoben ins Altersheim", behauptete Horst Reuther, was sich als Fehleinschätzung erweisen sollte. Reuther setzte noch einen drauf, als er frotzelte: "Euer Narrenheer ist so armselig wie die Bundeswehr."
Philipp Wenkheimer hielt dagegen und versicherte, "dass wir nicht so kleben an unseren Posten wie die Politiker-Vollpfosten". Er hielt den Politikern in der Gemeinde und überörtlich vor, sich die Taschen mit Geld vollzustopfen. Weitere Vorhaltungen Wenkheimers zielten auf den längst wieder verschwundenen Gartenlandhallen-Wirt ab, der bei der Kerm und dem Ordenskommers mittlere Katastrophen beschert habe, oder auf Millionen in der Gemeindekasse, während die Bürger abgezockt würden.
Gardemädchen nahmen den Bürgermeister gefangen
"Die närrische Übermacht hat das Rathaus erobert", stellte Spiegel genüsslich fest, nachdem er mit Elmar Gimperlein die Rathaustür eingedrückt hatte. Dann intonierte das Prinzenpaar Anke Plömpel und Ralf Kraus den Schlachtruf "Schüssel helau", als Spiegel dem Bürgermeister den Rathausschlüssel abrang. Die Narren würden jetzt bis Aschermittwoch das Sagen im Rathaus haben. Die Gardemädchen nahmen hernach den Bürgermeister mit seinen Gemeinderäten in Gefangenschaft, und das närrische Volk prostete sich nach dem erfolgreichen Sturm noch lange zu.