Mehrfach musste der traditionelle Landfrauentag ausfallen, nun durfte er im Dekanatszentrum endlich wieder stattfinden – unter veränderten Bedingungen. Kreisbäuerin Annette vom Berg-Erbar hatte den Tag auf einen halben Tag verkürzt und für das im nächsten Jahr anstehende 75-jährige Jubiläum den Kommödianten und Entertainer Volker Heißmann eingeladen.

Der Landfrauentag begann jedoch wie gewohnt mit einer ökumenischen Andacht mit Pfarrer Gerhard Spöckl und Pfarrerin Melanie Caesar, in deren Mittelpunkt die vorweihnachtliche, heilige Zeit stand. Eine Zeit, in der man schöne Bräuche wahr nehme, aber auch das Licht Gottes, das in der Dunkelheit leuchte und zum Innehalten einlade.

Landrätin Bischof: Mit Produkten aus der Region ernähren

Kreisbäuerin Annette vom Berg-Erbar begrüßte zahlreiche Ehrengäste aus der Politik, von befreundeten Verbänden, Behörden, Schulen und die gesamte Bauernverbandsfamilie mit ihren Ortsbäuerinnen.

Der Slogan "Landfrauen – Power vom Land" gefiel Landrätin Tamara Bischof besonders. Die Schätze des Landkreises seien die Menschen, die ganz hervorragende Arbeit leisteten. Zu den Schätzen zählte sie auch die Natur und die gelebte Kultur. Eine wichtige Erkenntnis sei für sie, dass man sich mit den Produkten aus der Region gut ernähren könne. Obwohl die Landwirtschaft auf ein schwieriges Jahr zurückblicke, sei die Ernte gut gelaufen, je nachdem, wo genügend Regen fiel.

Immer lächeln, auch wenn einem zum Heulen sein sollte

Beim Landfrauentag 2020 in Bad Windsheim war Volker Heißmann noch guten Mutes, erinnerte er sich, ehe er ein Feuerwerk an heiteren und besinnlichen Betrachtungen aus seiner Kinder- und Jugendzeit abbrannte. Damals hatte er auf dem großelterlichen Bauernhof bei Emskirchen Bekanntschaft mit der Landwirtschaft gemacht.

Er erzählte, wie er 1997 über den Fasching in Veitshöchheim den Durchbruch schaffte. Sein Credo nicht nur für die Weihnachtszeit: immer lächeln, auch wenn einem zum Heulen sein sollte. Er stellte fest, dass ein Lächeln zurückgegeben werde und anstecke. Vom Berg-Erbar sprach von einem gelungenen vorgezogenen Geburtstagsgeschenk.

Landfrauen auf den Höfen sind Schätze für Vielfalt in den Dörfern

Bezirksbäuerin Maria Hossmann bezeichnete die Bäuerinnen auf den Höfen als Schätze, die für die Vielfalt in den Dörfern sorgten und auf allen Ebenen – auch politisch – tätig seien. Für Oberbürgermeister Stefan Güntner zählt das Areal der Kleinen Gartenschau zu den Kitzinger Schätzen, es zeige, was man erreichen kann. Seither stehe die Stadtgärtnerei auch für die Blumenpracht in der Stadt und bringe Aufenthaltsqualität.

Stefan Köhler, Bezirkspräsident des bayerischen Bauernverbandes, unterstrich die Wichtigkeit der Organisation und forderte mehr Solidarität untereinander ein, die sei nicht mehr überall gegeben. Die Sammlung für den Bäuerlichen Hilfsdienst ergab 1.850 Euro in den Körbchen. Das Treffen wurde von den Kleinlangheimer Pfarrgaßsängern Gerhard Zehnder, Dieter Zeller und Ansgar Leimig sowie Kreisheimatpfleger Heinrich Stier musikalisch begleitet.