Drei Jahre lang waren auch in Prichsenstadt die Neujahrsempfänge bedingt durch die Corona-Pandemie ausgefallen. Dafür hatte sie heuer etwas Besonderes zu bieten: Bürgermeister René Schlehr überreichte drei Kommunalpolitikern den Ehrenring der Gemeinde.

Nun tragen Werner Klüber, Martin Ebert und Alfons Saugel diesen prestigeträchtigen Ring. Alle drei waren 18 Jahre lang Mitglieder des Gemeinderates, Saugel ist es immer noch, und er war auch Zweiter Bürgermeister von Prichsenstadt, Ebert war von seinen Ratskollegen zum Dritten Bürgermeister gewählt worden.

Mit einer Ehrung allein kam Saugel allerdings nicht davon, denn er erhielt vom Bürgermeister eine Auszeichnung für das 34. Erreichen des deutschen Sportabzeichens in Gold. Einige weitere Mitbürger ehrte Schlehr ebenfalls für das für ihre Sportabzeichen in Silber und Gold.

Gerührte Weinprinzessin

Einmal mehr waren es die Sportschützen, die bei den Ehrungen ebenso oft nach vorn gerufen wurden wie bei Meisterschaften. Seien es die Rundenwettkämpfe, seien es die Gaumeisterschaften, seien es die Schützenkönigin oder der Bezirksjugendkönig, die Prichsenstädter Schützen sind eine Bank. Eigens würdigte der Bürgermeister Rolf Landeck, der von 1994 bis 2022 Schützenmeister war zu zwischen 2012 und 2022 das Amt des Sportleiters in Doppelfunktion ausübte. 

"Katharina Schulz hat sich so sehr engagiert, dass sie für mich unentbehrlich geworden ist."
René Schlehr, Bürgermeister

In Abwesenheit ehrte der Bürgermeister auch Lena Bausewein, die Landessiegerin der Metzgerei-Innung darf sich nun "Fleisch-Sommelière" nennen. Und sie ist nominiert für die deutsche Nationalmannschaft des Fleischerhandwerks.

Eine junge Dame war besonders gerührt: Yvonne Heumann, die nach drei Jahren als Weinprinzessin abdankte. Normalerweise krönt eine Weinprinzessin beim Abschied ihre Nachfolgerin, doch da es die nicht gibt, nahm der Bürgermeister die Krone in Empfang. Nun sucht die Stadt eine neue Weinprinzessin, "und die muss wie Yvonne nicht aus Prichsenstadt kommen, sondern ,nur‘ das Amt gern ausüben wollen", freut sich der Bürgermeister über Bewerbungen.

Krankenschwester Katharina Schulz aus Stadelschwarzach erfuhr eine besondere Ehrung für ihr Engagement rund um die ukrainischen Flüchtlinge. Sie beherrscht deren Sprache und war weit mehr als nur ein Sprachrohr. "Sie hat sich so sehr engagiert, dass sie für mich unentbehrlich geworden ist", so Schlehr, "sie hat bei allen Problemen, Behördengängen, Schriftverkehr, Arztgängen, Einkäufen und noch mehr immer ihre Freizeit geopfert, um zu helfen."

Jubiläum groß gefeiert

In seiner Neujahrsansprache hatte Schlehr zuvor einen Blick auf das weltpolitische und das regionale Geschehen geblickt. Hinsichtlich eines Blackouts, also einem Ausfall der Stromversorgung für längere Zeit, wies er auf den "Lichtpunkt" hin, einem zentralen Ort in jeder Kommune. In Prichsenstadt ist das der Bauhof, in dem auch eine dauerhafte Kommunikationsmöglichkeit vorgehalten wird. Das ist ebenso bei der Feuerwehr möglich. Die Gebietsreform vor 50 Jahren war auch in der Großgemeinde gefeiert worden, und in Prichsenstadt stellten sich die Ortsteile in eigenen Veranstaltungen vor, auf die Schlehr mit Stolz zurückblickte.

Die geehrten Sportlerinnen und Sportler

Sportschützen: Samarah Ott (Gaukönigin, Gaumeisterin, Gau-Rundenwettkampfsiegerin), Lisa Schmiedel (Schützenkönigin, Gaumeisterin Junioren I), Julina Ebert (Jugendkönigin), Maximilian Ott (Bezirksjugendkönig, Gau-Rundenwettkampfsieger), Stefan Ott (Gaumeister Herren III, Gau-Rundenwettkampfsieger, Gaumeister Senioren I Einzel und Mannschaft), Julian Ott (Gaumeister Junioren I), Klaus Loebl (2. Gaumeister Herren IV), Alexander Linz (Gau-Rundenwettkampfsieger), Lena Bausewein (Gau-Rundenwettkampfsiegerin), Dieter Geldhäuser (Gaumeister Senioren I Mannschaft), Johannes Heim (Gau-Rundenwettkampfsieger). 

Deutsches Sportabzeichen in Silber: Julian Haut, Hiltrud Holzinger, Klaus Reingruber, Ruslana Shcherbatjuk und Rainer Vogt.

Deutsches Sportabzeichen in Gold: Lutz Ackermann, Michael Ackermann, Roland Hügelschäfer, Klaus Loebl, Hermann Lorey und Alfons Saugel.