Druckartikel: Keiner hat das Miteinander abgeschrieben

Keiner hat das Miteinander abgeschrieben


Autor: Marco Meißner

Kronach, Mittwoch, 31. Dezember 2014

K ronach ist bunt", lautet ein bekannter Slogan der Kreisstadt für mehr Toleranz. Auch der Stadtrat mit seinen fünf Gruppierungen ist inzwischen recht farbenfroh. Eigentlich ist da...


K ronach ist bunt", lautet ein bekannter Slogan der Kreisstadt für mehr Toleranz. Auch der Stadtrat mit seinen fünf Gruppierungen ist inzwischen recht farbenfroh. Eigentlich ist das ja schön. Doch seit der Wahl gibt es verstärkt Kritik aus den Reihen des Gremiums selbst, dass es manche Mitglieder nun zu bunt treiben.
In der gestrigen Abschlusssitzung wurde Tacheles geredet. Und das war gut so. In allen Gruppierungen schien es zu rumoren. In einer solchen Situation ist es am besten, einmal kontrolliert Dampf vom Kessel abzulassen, ehe es den großen Knall gibt. Denn der brächte Kronach keinen Schritt weiter.
Die CSU und die Freien Wähler nahmen die SPD ins Visier. Jonas Geissler (CSU) kritisierte "einen etwas anderen Stil in der Stadtratspolitik" seit der Wahl. Michael Zwingmann (FW) schimpfte über "Taschenspielertricks" der Sozialdemokraten. Im Gegenzug gratulierte Sven Schuster (SPD) Vorredner Geissler zu dessen "Wahlkampfrede" und zeigte wenig Verständnis dafür, dass SPD-Anträge prinzipiell niedergemacht würden.
Bei aller Kritik, Schimpferei und Ironie in den Reden zum Jahreswechsel war jedoch eines auszumachen: Keiner hat die Zusammenarbeit abgeschrieben. Alle forderten dazu auf, wieder enger zusammenzurücken. 2015 muss nur einer den ersten Schritt tun. Dann könnte das bunte Gremium weiter an einem farbenfrohen Bild Kronachs malen.