von unserer Mitarbeiterin veronika schadeck Tettau — Wasser ist in vielen Gemeinden ein heikles Thema. Teilweise gibt es verschiedene Wasserversorger und unterschiedliche Preise. ...
von unserer Mitarbeiterin
veronika schadeck
Tettau — Wasser ist in vielen Gemeinden ein heikles Thema. Teilweise gibt es verschiedene Wasserversorger und unterschiedliche Preise. Allgemein geht es um die Frage, wie künftig die Trinkwasserversorgung zu bezahlbaren Preisen sichergestellt werden kann. Im Tettauer Gemeinderat war die Wasserversorgung ein Tagesordnungspunkt.
Bisher gab es im Markt drei Wasserlieferanten, zum einen die Fernwasserversorgung Oberfranken, die Kleintettau mit Wasser versorgte. Die Gemeindeteile Schauberg und Langenau werden von der Frankenwaldgruppe mit Wasser beliefert. Die Kerngemeinde mit Alexanderhütte, Sattelgrund griff auf gemeindeeigene Trinkwasserquellen zurück. Am Montagabend wurde nun beschlossen, dass die Reaktivierung der Quelle im Wagnersgrund und der Krausenquellen nicht weiter verfolgt werden.
Zuvor allerdings gab es eine rege Diskussion.
Bürgermeister Peter Ebertsch warnte davor, dieses Thema emotional zu behandeln. Er sprach sich gegen eine Reaktivierung der gemeindlichen Trinkwasserquellen aus. Er begründete dies mit verschärften Vorschriften und hohen Investitionskosten. Zudem sei man in den Sommermonaten auch bei der Nutzung eigener Quellen noch auf den Zukauf von FWO-Wasser angewiesen.
Wasserrecht ist ausgelaufen
Er sprach davon, dass das Wasserrecht bereits seit Jahren ausgelaufen sei. Ein neues Genehmigungsverfahren nehme viel Zeit in Anspruch, zudem müssten auch noch die Eigentumsverhältnisse von Versorgungsleitungen geklärt werde.
Ebertsch wies darauf hin, dass die Gemeinde mit jährlich 160 000 Kubikmetern ein guter Wasserabnehmer sei.
Sollte der Markt einen langfristigen Versorgungsvertrag eingehen, habe die FWO zugesichert, die Sanierung der strittigen Versorgungsleitungen zu übernehmen und auch den Löschwasserbedarf in Kleintettau sicherzustellen.
Dietmar Schmidt (SPD) stellte einen hohen sechsstelligen Betrag für die Investition in die eigene Wasserversorgung in Frage. Die FWO sei aufgrund der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen sinkenden Wasserabnahmemengen auf der Suche nach neuen Kunden.
Wasserpreise im Auge behalten
Hubert Ruß (SPD) wies darauf hin, dass es in Bayern durchaus positive Beispiele für eine kommunale Eigenversorgung gebe. Annette Christel sah bei einer Genehmigung der Eigenversorgung die Wasserversorgungssicherheit in Gefahr.
Er habe, so Ebertsch, mit vielen Fachleuten gesprochen. Diese hätten von einer eigenen Wasserversorgung abgeraten.
Zudem müsse man die Wasserpreise im Auge behalten. Bei den zu beachtenden Auflagen und den hohen Investitionskosten könnten die Bürger mit 3,50 Euro pro Kubikmeter Wasserverbrauch belastet werden.
Beim Einwand von Dietmar Schmidt (SPD), dass dies auch möglicherweise auf die Schauberger und Langenauer zukomme, meinte der Bürgermeister: "das ist etwas anders!"
Letztendlich entschied sich das Gremium mit 10:2 Stimmen für einen Wasserlieferungsvertrag mit der FWO.