Jede Menge Anregungen für ein attraktiveres Reichenbach

Die den Ort charakterisierenden Frankenwaldgeh&ouml;fte und Schieferh&auml;user erstrahlen nach ihrer Sanierung im neuen Glanz. Mitten im Dorf ist ein B&uuml;rgerhaus entstanden. Touristen erkunden den schmucken Ort in einem kleinen Rundweg, die "Rodungsinsel": Dies sind nur einige Ideen f&uuml;r ein "neues" Reichenbach. Finanziell m&ouml;glich werden soll das attraktivere Erscheinungsbild durch die Regierung von Oberfranken. Das Potenzial, um die kleine Gemeinde zum Schmuckst&uuml;ck werden zu lassen, ist zweifellos vorhanden, darin zeigten sich die Planer sicher. Das beschlossene Untersuchungsgebiet umfasst circa 34 Hektar. Mit den vorbereitenden Untersuchungen - Voraussetzung f&uuml;r die Festlegung eines Sanierungsgebietes und damit f&uuml;r die F&ouml;rderung st&auml;dtebaulicher Gesamtma&szlig;nahmen - waren das B&uuml;ro f&uuml;r St&auml;dtebau und Bauleitplanung Wittmann, Valier und Partner in Bamberg sowie das B&uuml;ro Planwerk N&uuml;rnberg beauftragt worden. Diese stellten nun dem Gremium erste Ergebnisse der durchgef&uuml;hrten Bestandsaufnahme, des Bauzustandes und der Haushaltsbefragung vor. "Gro&szlig;en Handlungsbedarf gibt es im &ouml;ffentlichen Raum und f&uuml;r &ouml;ffentliche Einrichtungen", verdeutlichte Christiane Werthmann. Der Bauzustand der untersuchten 231 Geb&auml;ude sei durchschnittlich, der Leerstand gering. Die Struktur Reichenbachs als Waldhufendorf sei klar erkennbar und erhaltenswert. 22 der untersuchten Geb&auml;ude erachte man als ortsbildpr&auml;gende Geb&auml;ude, die es zu erhalten und pflegen gelte. Die Freifl&auml;chen - gegen&uuml;ber vom Rathaus, am L&ouml;schweiher und Dorfbrunnen - sollte man gestalterisch aufwerten.Handlungsbedarf herrsche auch im Stra&szlig;enverkehr und bei der Situation der privaten Garagen. "Die Geschwindigkeit der Autofahrer ist &uuml;berh&ouml;ht. Die Gehwege sind teilweise zu schmal oder nicht vorhanden. Zudem gibt es keine Querungshilfen und Barrierefreiheit", so Werthmann. Die Asphaltdecken der Stra&szlig;en seien teilweise sanierungsbed&uuml;rftig. Unbedingt erhaltenswert seien die Randbereiche. Das Gef&uuml;hl eines "Garagendorfs" werde durch die beengten Grundst&uuml;cke verst&auml;rkt. Die vorhandenen Versorgungsangebote sollten erhalten werden. Im Bereich Naherholung/Tourismus sollte man die Infrastruktur f&uuml;r bestehende Freizeitangebote ausbauen und Rahmenbedingungen f&uuml;r neue Angebote schaffen. Denkbar w&auml;re das Anlegen eines kleinen Rundwegs um Reichenbach herum - die "Rodungsinsel". "Sie wohnen wundersch&ouml;n mitten im Naturpark Frankenwald", schw&auml;rmte die Architektin, die sich neue Angebote wie beispielsweise Ferien auf dem Bauernhof vorstellen konnte. Gunter Schramm und Ann-Sofie Beuerle vom B&uuml;ro Planwerk pr&auml;sentierten die Ergebnisse zweier parallel durchgef&uuml;hrter Haushaltsbefragungen - an Haushalte und speziell an Eigent&uuml;mer. Bei der Haushaltsbefragung mit einem R&uuml;cklauf von 24 Prozent wurden als St&auml;rken des Ortes Ruhe, Gemeinschaft und sch&ouml;ne Natur genannt. Schw&auml;chen seien fehlende Einkaufsm&ouml;glichkeiten sowie Angebote f&uuml;r Kinder und Jugendliche, das Ortsbild und die Sauberkeit. Die Versorgungssituation wurde &uuml;berwiegend als gut bewertet. Jedoch fehlten weitere Sortimente, Angebote im Gesundheitsbereich und Gastronomie. Die Eigent&uuml;merbefragung mit einem R&uuml;cklauf von 18 Prozent ergab einen Sanierungsbedarf bei knapp 30 Objekten. 14 Objekte stehen teilweise oder komplett leer. Elf Immobilienbesitzer w&uuml;rden ihr Objekt verkaufen, acht Eigent&uuml;mer vermieten. Leonhard Valier stellte die Ergebnisse des angedachten B&uuml;rgerhauses vor. "Eine Befragung der Reichenbacher Vereine ergab gro&szlig;en Bedarf. Auch andere Rennsteig-Gemeinden w&uuml;nschen sich eine Mitnutzung einer Veranstaltungshalle", f&uuml;hrte er aus. F&uuml;r ein B&uuml;rgerhaus zog man mehrere Standorte in Erw&auml;gung: die Schulstra&szlig;e 27 (Schule, Turnhalle), die Kapellenstra&szlig;e 4 (Richtung Feldkapelle), die Rennsteigstra&szlig;e 16 (Grundst&uuml;ck Reichenbachquelle), die Hauptstra&szlig;e 22 (ehemaliges Geh&ouml;ft, "blaue Haust&uuml;r"), die K&ouml;rnergasse 2 (ehemaliges Geh&ouml;ft) und das Anwesen Kremnitzstra&szlig;e 4/ Auwiesenweg 4 (am L&ouml;schweiher). Das Raumvolumen der Schule sei zu gro&szlig;, zudem nicht barrierefrei und ein B&uuml;rgerhaus geh&ouml;re mitten ins Dorf. "Eine Sanierung w&auml;re unwirtschaftlich. Wir tendieren zum Abriss", verdeutlichte er. Bei der Turnhalle sei eine Sanierung m&ouml;glich. Sie k&ouml;nnte weiter als Veranstaltungssaal beziehungsweise Sporthalle genutzt werden, auch wenn das B&uuml;rgerhaus an andere Stelle verlegt w&uuml;rde. "Seien sie offen f&uuml;r alle Optionen", so Valier. Als n&auml;chster Termin wurde ein Gemeinderat-Workshop zum B&uuml;rgerhaus-Standort am 26. Oktober in nicht &ouml;ffentlicher Sitzung vereinbart. Ein Abriss und Neubau an gleicher Stelle, wie Peter Dressel (BLR) hinsichtlich der Schule und Turnhalle in den Raum warf, werde nicht gef&ouml;rdert.