Im Jahr 2020 haben in Bad Kissingen sehr viele Betreuungsplätze gefehlt, zum einen im Kindergartenbereich, aber vor allem in der Krippe. Das ergaben Umfragen der Jugendhilfeplanung in den Leitungsgremien der Kindergärten und Kindertagesstätten, die Sachgebietsleiterin Melanie Schäfer im Jugendhilfe-Ausschuss vorstellte.

Immer mehr Eltern stünden nämlich heutzutage unter dem Druck der Arbeitgeber, die immer eher ihre Beschäftigten aus der Erziehungszeit zurückfordern. Andererseits wollen Eltern aus anderen Gründen frühzeitig ein Beschäftigungsverhältnis eingehen, heißt es im Bericht von Melanie Schäfer.

In den Planungen für 2020/21 habe man beispielsweise in einem Bad Kissinger Stadtteil allein zehn Krippenkinder nicht aufnehmen können, obwohl sie schon nach ihrer Geburt vorgemerkt waren, geht aus der Leitungsbefragung hervor.

In den Befragungen des Landkreises ging es insgesamt um die Situation von Horten und Kindergärten im Landkreis. Was die Belegung von Kinderkrippen angeht, wurde in der Elternbefragung deutlich: Über die Hälfte der Kindergartenkinder haben vor dem Kindergarten die Kinderkrippe besucht. Etwas mehr als 40 Prozent der Eltern wollten oder brauchten aber keinen Krippenplatz. Und nur vier Prozent der Eltern gaben an, dass sie keinen Krippenplatz bekommen haben. 96 Prozent der Eltern im Landkreis bekamen den von ihnen gewünschten Krippenplatz. Die Leitungen der Horte wurden 2020 unter anderem auch befragt zum Buchungsverhalten der Eltern bezüglich von Schulkindern (Hausaufgaben- und Freizeitbetreuung) sowie hinsichtlich der Anzahl der Betreuungsstunden, der Öffnungszeiten und der Ferienbetreuung. Auch der Förderbedarf der Mädchen und Buben wurde abgefragt sowie der Bedarf an Elternarbeit.

Die Fragebögen der Leitungen von Kitas beinhalteten ähnliche Themen. Zudem ging es um all das, was die Leitungen der Horte im Landkreis Bad Kissingen genannt hatten in Bezug darauf, wie man die Betreuung in den Kitas positiv weiterentwickeln könnte. Deutlich wurde in diesem Kapitel, dass in den Kitas im Landkreis inzwischen Personal fehlt oder durch Krankheit langfristige personelle Engpässe entstehen.

Auch die Aufgaben werden offenbar immer größer. So gebe es immer mehr sozial und emotional auffällige Kinder, heißt es dort. Viele Eltern hätten auch überzogene Forderungen. Zudem müsse man vonseiten der Kitaleitung alles Mögliche dokumentieren, was zusätzlich Zeit brauche, wird 2020 berichtet. Mehr als ein Viertel der Kindergartenleitungen betont, dass es zur Erfüllung aller Aufgaben eine Freistellung für die Leitungsfunktionen bräuchte. Jede achte Leitung wünscht sich zudem eine angemessene, bessere Bezahlung.