Im Stadtmuseum Herzogenaurach fand die Ausstellungseröffnung zu „Der Siegeszug des Papiers “ durch Bürgermeister German Hacker statt. Die Ausstellung im Stadtmuseum konnten Irene Lederer und Christian Hoyer hauptsächlich mit Objekten aus dem Bestand des Museums und des Archivs bestreiten (der FT berichtete).
Industriestandort
Das älteste Ausstellungsstück ist ein Teil der Stadtordnung aus dem Jahr 1382. Zu sehen sind Druckerzeugnisse der Herzogenauracher Druckereien Deb-ler und Mandelkow, außerdem auch auf Papier gemalte Bilder von Hans Bitter und Karl Rö-sing. Was inzwischen nur noch wenige wissen: Herzogenaurach war Standort der papierverarbeitenden Industrie, was sich in der Ausstellung niederschlägt. Die Glockwerke warben mit dem Slogan: „Ob Schulheft oder Zeichenblock – verwende immer Marke Glock!“
Die Ausstellung spannt den Bogen vom Vorläufer Pergament, das von der Antike bis in die frühe Neuzeit als Beschreibstoff diente, bis hin zum Massenprodukt Papier der Jetztzeit.
Ursprünglich wurde Papier aus Hadern, also Lumpen, hergestellt und war dadurch nicht billig. Mit der Entdeckung des Holzschliffpapiers des 19. Jahrhunderts, das den meisten Ar-chivaren und Bibliothekaren ob seiner Brüchigkeit Kopfschmerzen bereitet, wurde das Papier auch für die Zeitungen und den Buchdruck erschwinglich.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Markus Rießbeck am Saxophon und Christian Kathrein (Gitarre) mit passenden Stücken wie „Papermoon“ und „Love Letters“.