Seit zehn Jahren gibt es den Bürgertreff in Untermerzbach. Er schreibt eine Erfolgsgeschichte - und kurzweilige Geschichten.
Beim "Geburtstagskind", dem "Komm" in der Bachgasse in Untermerzbach blieb es aus Anlass dessen zehnjährigen Geburtstages dunkel. Die Feier fand stattdessen in der neuen Bürgerwerkstatt gegenüber dem Rathaus am Marktplatz in Untermerzbach statt. Dort wurde von Bürgermeister Helmut Dietz auf die Anfangsjahre geblickt, es waren Lesungen zu hören und ein Zauberer verblüffte die Gäste.
Auch der "Geburtshelfer" des Bürgerzentrums, der ehemalige Bürgermeister Walter Eichhorn, war unter den Gästen. Die ungewöhnliche Abkürzung vereint mehrere Bedeutungen, so wie das Haus mehrere Funktionen unter einem Dach beherbergt. "Komm" steht sowohl für "kommunal" wie für "kommunikativ", und sie ist eine Einladung: komm' ins "Komm"!
Viele Unterstützer
Ute Morgenroth, die das Haus leitet, freute sich über die zahlreichen Besucher zur Feierstunde des zehnjährigen Bestehens. "Am Anfang waren viele skeptisch, aber das ,Komm' entwickelte sich gut, und darauf sind wir stolz", sagte Morgenroth. Sie dankte allen, die das Haus von Anfang an bis heute unterstützend begleitet haben.
Bürgermeister Helmut Dietz zitierte den Schriftsteller Oliver Hassencamp: "Tun Sie gelegentlich etwas, womit Sie wenig oder gar nichts verdienen. Es zahlt sich aus." Das treffe für das "Komm" in Untermerzbach zu. Es habe sich mehr als ausgezahlt, ein Bürgerzentrum mitten im Ort zu schaffen, in dem sich Menschen Bildung selbst aneignen, Neugier befriedigen und zusammenkommen können, sagte der Bürgermeister.
Im reich der Bücher
Mit dem "Komm" habe ein Stück kulturelle Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Einzug gehalten. Der Gemeindechef ging auf die Waagensammlung von Peter Ulrich ein, die in der "Bürgerwerkstatt" untergebracht war, und auf zahlreiche Veranstaltungen die dort bisher stattfanden. "Für alle Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde, die in Büchern und anderen Medien Information und Unterhaltung, Bildung oder Entspannung suchen, ist das ,Komm' mit seiner Bücherei eine unverzichtbare Anlaufstelle", sagte Dietz.
Mehr als 700 Leser hätten 10 474 Medien ausgeliehen, wobei der eigene Bestand 8000 Medien umfasse. Da die Bücherei auch andere Medien ausleihen könne, sei stets Lesestoff vorhanden. Viele Bürger hätten im "Komm" ab dem Jahr 2008 erstmals mit einer Bücherei Kontakt gesucht, und Kulturinteressente schätzten Lesungen und Vorträge und Ausstellungen. "Im ,Komm' findet man eine angenehme Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt", so der Bürgermeister. Er hob das Engagement von Ute Morgenroth und ihrer Mitarbeiterin Karin Eder hervor, die mit Ideen dafür sorgten, dass im Jahreslauf einiges geboten sei. "Komm" auf den Weg brachte. "Das ,Komm' ist in unserer Gemeinde ein Juwel der kulturellen Lebensqualität, und wir wollen es weiter pflegen und beleben", schloss Dietz.
Geschichtenwettbewerb
Etwas Besonderes habe man sich mit dem "Geschichtenwettbewerb" einfallen lassen, sagte Ute Morgenroth. Teilgenommen hätten neun Personen, vier Kinder und fünf Erwachsene. Ziel war es, dass alle spannende außergewöhnliche Kurzgeschichten zu Papier bringen sollten.