„Wir zäumen das Pferd wieder von hinten auf“, sagte Gemeinderat Raimund Dörfler (WVE) während der Gemeinderatssitzung in Leutenbach , als es darum ging, dem Bauantrag für eine zweite Fluchttreppe an der Grundschule Ehrenbürg in Mittelehrenbach zuzustimmen. Einstimmig votierte der Rat am Ende für den Bau der zweiten Fluchttreppe.

Der Schulverbandsrat, bestehend aus Verbandsräten aus Leutenbach und Kunreuth, hatte der Baumaßnahme bereits zugestimmt. Geschuldet ist der Bau der zweiten Fluchttreppe zum Schätzpreis von 90.000 Euro dem im letzten Jahr erstellten Brandschutzkonzept für das Schulgebäude . Dieses vom Landratsamt Forchheim geforderte Konzept hatte der Architekt Udo Freitag von der Bamberger Eis-Architekten GmbH bereits während der Schulverbandsratssitzung im Mai vorgestellt.

Nach diesem Konzept sind in nächster Zeit umfangreiche Umbaumaßnahmen im Schulgebäude erforderlich. Erster Schritt war 2021 der Anbau einer Feuerschutztreppe aus dem Mittelgeschoss, die in Richtung Schulsportplatz angebaut wurde und mit 90 Prozent gefördert wurde. Für den Bau dieser Fluchttreppe bedurfte es einer Ausnahmegenehmigung, weil das Landratsamt ein Brandschutzkonzept für die ganze Schule forderte. Da dieses aber noch nicht vorlag, durfte man damals die neue Fluchttreppe bisher offiziell auch noch nicht benutzen.

Das Brandschutzkonzept sieht vor, dass noch eine zweite Fluchttreppe als zweiter unabhängiger Rettungsweg von der Bücherei im Obergeschoss aus angebaut werden muss. Laut Reinhardt Weber (WVE) beruht der Bauantrag für die zweite Fluchttreppe auf diesem Brandschutzkonzept, welches ihm aber nicht bekannt sei. Weber wollte daher wissen, ob der örtliche Feuerwehrkommandant involviert sei und der Kreisbrandrat dieses Brandschutzkonzept genehmigt habe.

Bürgermeister Florian Kraft (FWG) betonte, dass es jetzt nicht um das Brandschutzkonzept ginge, sondern um den Bauantrag für die zweite Fluchttreppe. Für Weber jedoch ist das Brandschutzkonzept die Grundlage dafür. Kraft brach die Diskussion darüber schließlich ab.