Vor 60 Jahren, es war am 11. April 1961, begann in Jerusalem der Prozess gegen Adolf Eichmann , ehemals Referatsleiter für „Judenangelegenheiten“ im Reichssicherheitshauptamt der Nazis. Er war eine Schlüsselfigur bei der Organisation des Holocausts . Der Prozess endete im Dezember 1961 mit der Verurteilung Eichmanns zum Tode.
Ein Thema, mit dem sich die Schüler des Gymnasiums Fränkische Schweiz aus Ebermannstadt auseinandersetzten, um einen Beitrag zur deutschen Erinnerungskultur anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ zu leisten. Wie der Studiendirektor Thomas Kraus berichtete, haben sich die Gymnasiasten im Unterricht und in unzähligen Stunden an den Wochenenden mit Begeisterung und Sorgfalt mit ihm und Studienrätin Stefanie Kraus dazu vorbereitet sowie mit Oberstudienrat Lutz Reuter eine Projekt-Internetseite erstellt, in der die Nutzer dazu eingeladen sind, sich mit der Thematik des von Eichmann organisierten Holocausts auseinanderzusetzen.
Ein Höhepunkt war die Einladung des bayerischen Antisemitismusbeauftragten Ludwig Spaenle zur Vortragsreihe „Reden über ... mit Bundespräsident a. D. Joachim Gauck “. Die Schüler Lina Fiedler, Martin Kopp, Simon Reichel und Vitus Dann machten sich mit ihren Lehrkräften Thomas Kraus und dem Leiter des Gymnasiums , Siegfried Reck, auf den Weg nach München. Für sie alle war es ein interessanter Tag.
Im Vordergrund stand der Vortrag des ehemaligen Bundespräsidenten in der Allerheiligen-Hofkirche in der Münchener Residenz. Gauck rückte die Begriffe Akzeptanz und Toleranz in den Mittelpunkt und dankte den Gymnasiasten aus Ebermannstadt für ihr Projekt „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Gauck plädierte für eine kämpferische Toleranz , für Selbstbewusstsein und den Mut zur Auseinandersetzung.
Er sprach sich dafür aus, bewusst das Leben als Demokraten zu gestalten, genau dorthin zu schauen, wo sich Antisemitismus neu zeige. Sein eindringlicher Appell: „Es gehört zur Rechtschaffenheit, dass wir alle Formen des Antisemitismus in ihrer bedrohlichen Erscheinung zur Kenntnis nehmen und darauf angemessen reagieren.“ dia