von unserem Redaktionsmitglied Marco Meissner W as ist, wenn's brennt und keiner kommt? Dann schimpfen wir über die Feuerwehr! Dabei gibt es auch für die Brandschützer genügend An...
von unserem Redaktionsmitglied
Marco Meissner
W as ist, wenn's brennt und keiner kommt? Dann schimpfen wir über die Feuerwehr! Dabei gibt es auch für die Brandschützer genügend Anlässe, über unsereins zu meckern.
Die Kronacher Wehr ist heiß auf ihre künftige Unterkunft in der Rodacher Straße. Vor einem Interview im Feuerwehrhaus in der Oberen Stadt wird auch klar, warum. Natürlich ist das dortige Gebäude mit seiner Ausstattung längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit, doch es gibt auch noch andere "Kleinigkeiten", welche die Köpfe der Brandschützer rauchen lassen und ihre Gemüter zur Weißglut bringen. Dafür reichen schon zwei, drei Fahrzeuge.
Gegenüber wird an einem Haus gebaut. Das bedeutet reichlich Baustellenverkehr. Lieferwagen, Autos, Kleinlaster. Mein Gesprächspartner schüttelt nur mit dem Kopf.
Er ruft über die Straße zu den Bauarbeitern, die sich zunächst gar nicht angesprochen fühlen: "Da kommen wir aus der Garage mit unseren Fahrzeugen nicht raus! Die sind lang!" Länger als die drei Meter von der Ausfahrt bis zu den in zweiter Reihe geparkten Wagen? Die Arbeiter gucken verlegen bis ungläubig zu uns herüber. "Ich lade nur kurz aus", hallt es nach ein paar Sekunden Bedenkzeit zurück. "Und der da?" Ein Achselzucken. "Na, der hat doch eine Wasserwaage im Auto, da wird er auch auf der Baustelle sein."
So langsam kocht mein Nebenmann, droht mit der Polizei und dem Abschleppen, weil sich keiner als Fahrer angesprochen fühlt. "Jeden Tag muss man sich mit so einem Sch... abgeben."
Während des Interviews kühlt sich das Gemüt des Feuerwehrmannes wieder etwas ab. Dann schaue ich auf dem Rückweg, ob seine Brandrede etwas bewirkt hat. Tatsächlich, die Fahrzeuge haben sich aus dem Staub gemacht. Dafür steht der nächste Pick-up einer anderen Baufirma schon wieder da.
Also was tun, wenn's brennt und keiner kommt? Vielleicht sollten wir dann erst einmal einen Rundruf an die Verkehrsteilnehmer starten, dass sie doch bitte die Feuerwehr ausparken lassen.