Feigheit vor dem Feind

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A ufklärungsbriefe von Verfechtern rechter oder linker Propaganda landen immer wieder mal im Briefkasten eines Journalisten. Natürlich ano nym, sonst müsste sich der Schreiber ja d...

A ufklärungsbriefe von Verfechtern rechter oder linker Propaganda landen immer wieder mal im Briefkasten eines Journalisten. Natürlich ano nym, sonst müsste sich der Schreiber ja der Diskussion über die eigenen Ansichten stellen statt nur seinen Frust abzulassen. Doch was soll's?! Letztlich tut es nicht weh, und der Brief landet kurzerhand im Papierkorb.
Wenn ein anonymes Schreiben mit massiven Kritikpunkten an einem Unternehmen jedoch über die Landkreisgrenzen hinaus verbreitet wird, dann tut das sehr weh. Ob etwas dran ist oder nicht - die Inhalte liefern Gesprächsstoff. Da geht es nicht nur um den Dorftratsch, sondern auch um die Glaubwürdigkeit einer Firma bei ihren Zulieferern, Kunden und Kooperationspartnern. Das Risiko, dass einer davon abgeschreckt wird, ist ohne Zweifel da. Und das Resultat, wenn die Firma leidet: Irgendwann bekommen es auch die Angestellten zu spüren.
Natürlich dürfen Missstände in der heimischen Wirtschaft nicht unter den Teppich gekehrt werden. Doch dann sollte der Kritiker sie auch belegen können und mit den Ansprechpartnern, seien es Behörden oder Medien, Auge in Auge diskutieren.
Eine anonyme Kritik hingegen hinterlässt einen faden Beigeschmack und richtet mehr Schaden an, als sie hilft. Und wer sich schon soweit wie im aktuellen Fall aus dem Fenster lehnt, der sollte dann nicht als Anonymer durch Feigheit vor dem Feind "glänzen".