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Fahrer handelt fast richtig


Autor: Marco Meißner

Kronach, Donnerstag, 18. Dezember 2014

Kronach — Ein Autofahrer hat am Dienstag ein Kind verletzt. Danach hat er sich beinahe richtig verhalten. Wegen dieses "Beinahe" bittet ihn die Polizei nun, sich bei ihr zu melden....


Kronach — Ein Autofahrer hat am Dienstag ein Kind verletzt. Danach hat er sich beinahe richtig verhalten. Wegen dieses "Beinahe" bittet ihn die Polizei nun, sich bei ihr zu melden. Entgegen des ersten Eindrucks hat sich das Mädchen bei dem Unfall nämlich doch verletzt.
Am Dienstag gegen 15.20 Uhr überquerte die Schülerin die Fahrbahn am Inneren Ring in Kronach in Richtung Schulzen trum, wie aus dem Polizeibericht hervorgeht. Hierbei wurde sie von einem aus Richtung Rodacher Straße kommenden Auto leicht erfasst. Sie fiel auf die Motorhaube und anschließend auf die Straße.
Der Fahrer stoppte sein Fahrzeug, half dem Mädchen auf und erkundigte sich nach ihrem Gesundheitszustand. Er bot der Schülerin auch an, sie nach Hause zu fahren, was sie jedoch ablehnte. Sie gab an, nicht verletzt zu sein. Wie sich später jedoch herausstellte, trug die Schülerin eine Verletzung am linken Knie und an der Hüfte davon.
Bei dem Autofahrer soll es sich um einen etwa 70 Jahre alten Mann mit grauen Haaren gehandelt haben. Das Fahrzeug war ein zweitüriger Kleinwagen mit dunkelroter Farbe. Der Fahrzeugführer sowie mögliche Zeugen möchten sich mit der Polizei in Kronach unter Telefon 09261/5030 in Verbindung setzen.
Die Kronacher Polizei stellte auf unsere Nachfrage fest, dass in diesem Fall der Verdacht auf Unfallflucht geprüft werden müsse. Allerdings sei dabei zu beachten, dass der ältere Mann das Mädchen nicht angefahren habe und abgehauen sei, sondern dass er sich um sie gekümmert habe. Deshalb erscheine eine strafrechtliche Verfolgung als eher unwahrscheinlich.
Allerdings wird dazu geraten, in einem solchen Fall immer die Polizei zu informieren - auch wenn dem ersten Augenschein nach nichts passiert ist. Oftmals spürt der Betroffene bei einem solchen Unfall - wegen des ersten Schocks und wenn das Adrenalin in den Körper schießt - keine Schmerzen. Am nächsten Tag sieht das häufig anders aus, und die Beschwerden setzen ein. Wenn die Polizei eingeschaltet wird, lässt sich eine "blöde Situation" wie bei diesem Unfall leicht vermeiden. pol/mrm