"Keine Abschiebung nach Afghanistan!" - Dies forderten rund 350 Menschen, die sich am Montagabend zu einer Mahnwache am Gabelmann versammelten. "Wer das Asylrecht immer weiter aushöhlt, handelt zynisch", sagte Bürgermeister Wolfgang Metzner (SPD) sichtlich betroffen.
Insgesamt war es nach Angaben der Veranstalter (Interreligiöse Fraueninitiative, Netzwerk Bildung und Asyl und Freund statt fremd) ) eine beinahe andächtige Stimmung auf der Veranstaltung, auf der außerdem der evangelische Dekan Hans-Martin Lechner und die Pateneltern des kürzlich abgeschobenen Asylbewerbers Atiqllah A. sprachen. Die Pflegeeltern berichteten, dass Atiqllah den Tag seiner Abschiebung nicht nur in Haft verbringen musste, sondern auch den gesamten Tag über nichts zu essen und trinken bekommen hätte. In Kabul sei er mit einem Handgeld von wenigen Euro sich selbst überlassen worden.


Angst und Unsicherheit

Ein anderer afghanischer Flüchtling berichtete den Zuhörern von Gefühlen der Angst und der Unsicherheit, in Deutschland bleiben zu können.
Abgerundet wurde das Programm durch ein iranisches Musikstück und eine symbolische Abschlusshandlung, bei der elf Forderungen der Mahnwache unter großem Applaus vorgelesen wurden. Für die Veranstalter war diese erste Mahnwache ein großer Erfolg. Sie hatten für die Auftaktveranstaltung zunächst nur mit 50 Personen gerechnet. "Dass heute bereits so viele Menschen versammelt sind, zeigt, dass sehr vielen an einer menschenwürdigen Asylpolitik gelegen ist und sie bereit sind, für ihr Anliegen an die Öffentlichkeit zu gehen", sagte Pfarrerin Mirjam Elsel, Mitinitiatorin der Mahnwache.


Wieder am 20. Februar

Die nächste Mahnwache findet am kommenden Montag, 20. Februar, wieder um 18 Uhr am Gabelmann statt. red