Die Kindergartenkinder wollen die zahlreichen Hundehaufen auf ihren Spazierwegen nicht mehr hinnehmen. Bürgermeister Helmut Blank rief dazu eine "Stadtratssitzung" mit dem Nachwuchs ein.
Den Kindern stinkt es gewaltig. Bei ihren täglichen Spaziergängen benutzen sie eigentlich sehr gerne die Wege entlang der Stadtmauer. Weil diese aber voller Hundehaufen sind, wird ihnen der Spaß gründlich verdorben. Als die Kindern der Entengruppe kürzlich bei einem Spaziergang Bürgermeister Helmut Blank (CSU) begegneten, machten sie ihrem Ärger Luft. Und der ließ sich etwas einfallen.
Hundeklos aufgestellt
Das Thema Hundehaufen ist seit Jahren ein Dauerthema in Münnerstadt. Besonders beliebt bei den Gassigehern sind die Wege entlang der Stadtmauer. Und so sehen sie auch aus. Um den Hundehaltern das Entfernen und Haufen zu erleichtern, hat die Stadt mehrere so genannte Hundeklos angeschafft, an denen leere Beutel entnommen und die vollen entsorgt werden können. Diese werden zwar benutzt, allerdings nicht von allen Hundebesitzern. Und so kommt es gar nicht selten vor, dass manche Halter ihren Vierbeiner sein Geschäft unmittelbar neben den Hundeklos verrichten lassen und sich nicht um die Hinterlassenschaft kümmern.
Weil die Stadt in diesem Jahr 1250 Jahre erste urkundliche Erwähnung feiert, sind etliche Straßen, Wege und Gehwege hergerichtet worden, darunter auch die Spazierwege entlang der Stadtmauer. Dabei ist auch der Grünbewuchs entfernt worden, mit dem Ergebnis, dass die Hundehaufen jetzt noch besser zur Geltung kommen.
Das Problem ist keineswegs neu, mit der Aufstellung der Hundeklos und dem Aufruf, Sünder bei der Stadtverwaltung zu melden, hat die Stadt reagiert. Ohne wirklichen Erfolg. Jetzt will der Bürgermeister versuchen, mit Hilfe von Kinderzeichnungen an die Vernunft der Hundehalter zu appellieren.
Bei dem zufälligen Treffen unterbreitete er den Kindern den Vorschlag, ihre Probleme mit den Hundehaufen in Zeichnungen festzuhalten. Sein Ziel: die besten Zeichnungen in Folien einschweißen und an der Stadtmauer aushängen, um den Hundehaufen-Sündern aufzuzeigen, welche Probleme sie den Kindern bereiten.
Zeichnungen übergeben
Nachdem sie ihre Probleme zu Papier gebracht hatten, übergaben jetzt elf Kinder der Entengruppe zusammen mit Erzieherin Michaela Hümpfner die Zeichnungen an den Bürgermeister, der im großen Sitzungssaal des Rathauses gleich eine "Stadtratssitzung" mit den Kindern einberief. Die Kinder hatten auch einiges zu dem Thema zu sagen. "Bitte alle Hundehaufen aufheben und die Abfalleimer benutzen", sagte Maximilian dazu und Vincent meinte: "Das ist Umweltverschmutzung! Warum macht ihr die Hundehaufen nicht weg? Wir wollen saubere Schuhe haben." Alle Kinder fanden es überhaupt nicht lustig, dass die Haufen herumliegen.
"Ich habe auch einen Hund, mit dem ich spazieren gehe", sagte Helmut Blank. "Die Stadt hat einen Haufen Geld ausgegeben", meinte er. Immerhin 750 Euro kostet so eine Hundestation, von denen die Stadt mehrere gekauft hat. Er wollte von den Kindern wissen, was man ihrer Meinung nach noch gegen die Hundehaufen tun könnte. Vincent schlug beispielsweise Überwachungskameras vor.