Druckartikel: "Die Grundschulen im Landkreis sind engagiert und innovativ"

"Die Grundschulen im Landkreis sind engagiert und innovativ"


Autor: Marco Meißner

Kronach, Samstag, 07. Februar 2015

Kreis Kronach — Sieben flexible Grundschulen für 2015/2016, schon jetzt drei mit Ganztagsangebot, zwei Inklusionsschulen, zwei Mottoschulen, sieben Umweltschulen. "Das ist enorm. W...
Uwe Dörfer


Kreis Kronach — Sieben flexible Grundschulen für 2015/2016, schon jetzt drei mit Ganztagsangebot, zwei Inklusionsschulen, zwei Mottoschulen, sieben Umweltschulen. "Das ist enorm. Wir haben gute Grundschulen im Landkreis. Die sind innovativ", freut sich Schulamtsdirektor Uwe Dörfer über die Aufgeschlossenheit der heimischen Bildungseinrichtungen und ihrer Lehrer. Mit zwölf von 16 Grundschulen, die das Lernentwicklungsgespräch heuer anbieten, sei nun ein weiteres Zeichen gesetzt worden.
Diese Form der Zwischenbewertung hält Dörfer für zeitgemäßer als das Zwischenzeugnis. "Der Schüler ist bemüht", zitiert der Schulamtsdirektor einen altbekannten Zeugnissatz. "Was heißt das eigentlich? Da lässt sich viel reininterpretieren." In einem Gespräch und an den ganz konkreten Aussagen im Fragebogen lasse sich so etwas viel verständlicher aufschlüsseln. Dadurch würden der Unterricht und die Leistungen des Schülers transparenter.
Gleichzeitig lasse man jedoch den Eltern die Möglichkeiten, auch die Noten anzusprechen oder gar ein Zwischenzeugnis zu verlangen, wenn sie partout kein Gespräch wünschten. Und in der dritten Klasse seien die "Zahlennoten" ohnehin auf dem Bewertungsbogen vorhanden. Mit Blick auf den neuen Lehrplan profitieren nach Dörfers Meinung alle Seiten vom Lernentwicklungsgespräch. Die Schüler und Lehrer, weil darin festgehalten ist, dass die Kinder wichtige Kompetenzen wie Selbsteinschätzung, Argumentation oder Eigenverantwortung ausprägen sollen; die Eltern und Schulen, weil ihr Zusammenwirken vertieft werden soll.
Dass Ziele beschlossen werden sollen, sieht Dörfer nicht als zusätzlichen Druck auf die Schüler. Dabei geht es nämlich um einfache Vorgaben, die aber überprüft werden sollen. Als Beispiele nennt er: mehr Kopfrechnen üben oder Wörter besser kontrollieren. "Meistens gibt es ein Ziel aus dem Verhaltensbereich und ein fachliches Ziel", stellt er fest. Doch das sei eine individuelle Sache.
Die Jahreszeugnisse und das Übertrittszeugnis werden durch das neue Konzept nicht tangiert. "Das Zwischenzeugnis ist in dem Sinne kein Dokument. Die Jahreszeugnisse aber bleiben, wie sie sind", erklärt Dörfer. In einer leistungsorientierten Gesellschaft brauche es Noten. Andernfalls müsste man das Schulsystem insgesamt ändern. mrm