Der Bund Naturschutz lehnt die Planungen zur B 303 und B 173 weiterhin ab

Kreis Kronach &mdash; Der Bund Naturschutz (BN), Kreisgruppe Kronach, lehnt die bestehenden Planungen zur B 303 "Lerchenhoftrasse" und B 173 "Rodach trasse" weiter ab. In einer Stellungnahme teilt der BN mit, die Umweltvertr&auml;glichkeitspr&uuml;fung als mangelhaft und auf veralteten Daten beruhend zu werten.Der BN habe seit langer Zeit die Durchf&uuml;hrung einer Umweltvertr&auml;glichkeitspr&uuml;fung f&uuml;r die beiden gro&szlig;en Stra&szlig;enbauma&szlig;nahmen gefordert und deshalb die Entscheidung der Regierung von Oberfranken zur Durchf&uuml;hrung begr&uuml;&szlig;t."Allerdings muss das jetzt vorgelegte Ergebnis als in vielen Punkten nicht ausreichend und fehlerhaft angesehen werden", hei&szlig;t es. "Deshalb", so die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Kronach, Elisabeth Hoffmann, "lehnen wir die bestehenden Planungen weiterhin entschieden ab.Wir haben feststellen m&uuml;ssen, dass in fast allen Punkten von veralteten Daten ausgegangen wurde." So seien offensichtlich bei den Verkehrserhebungen die Zahlen aus dem Jahr 2003 verwendet und somit die entlastenden Auswirkungen der seit 2008 er&ouml;ffneten A 73 Lichtenfels - Coburg - Erfurt nicht ber&uuml;cksichtigt worden. Bei den Umweltauswirkungen auf Wasser und Boden, die auf Karten von 2004 beruhen, w&uuml;rden die erheblichen Eingriffe auf das &Uuml;berschwemmungsgebiet der Rodach &uuml;berhaupt nicht dargestellt.Des Weiteren kritisiert der BN, dass die von ihm und vielen anderen Einwendern vorgeschlagenen Alternativen nicht in den Variantenvergleich mit einbezogen wurden. "So wurde zum Beispiel der Kreisverkehr in H&ouml;he der jetzigen Einm&uuml;ndung der B 303 in die B 173 n&ouml;rdlich von Johannisthal, der unseres Erachtens erhebliche Verbesserungen des Verkehrsflusses erbringen w&uuml;rde, gar nicht in Erw&auml;gung gezogen." Ebenso seien vorgeschlagene L&auml;rmschutzma&szlig;nahmen f&uuml;r einen Ausbau der Bestandstrasse bei Theisenort nicht ber&uuml;cksichtigt worden, so dass deren Auswirkungen auf das Wohnumfeld als "hoch bis sehr hoch" eingesch&auml;tzt wurden."Man bekommt den Eindruck, dass die Auswirkungen auf die Bewohner von Theisenort dramatischer als n&ouml;tig dargestellt werden, diejenigen auf die Bewohner Johannisthals dagegen eher verharmlost werden", meint Elisabeth Hoffmann. Weniger Ausgleichsma&szlig;nahmen Der Variantenvergleich erweise ganz eindeutig, dass sowohl hinsichtlich des Schutzes von Mensch,Tieren und Pflanzen als auch in Bezug auf Beeintr&auml;chtigungen f&uuml;r Boden und Wasser die Varianten mit dem Ausbau auf den Bestandstrassen (Varianten1 und 4) deutlich besser abschneiden. So w&auml;ren beispielsweise bei der Plantrasse Ausgleichsma&szlig;nahmen von 14,6 Hektar notwendig, wohingegen bei der Variante 4 nur f&uuml;nf Hektar, bei der Variante 1 sogar nur 4,8 Hektar anfielen."Ich erinnere hier nochmals daran, dass die bayerische Staatsregierung Partner im B&uuml;ndnis f&uuml;r Fl&auml;chensparen ist und sich dort ausdr&uuml;cklich zu fl&auml;chensparenden Planungen verpflichtet hat", erkl&auml;rt die BN-Kreisvorsitzende. "Wir bem&auml;ngeln auch, dass es nach wie vor kein Gesamtkonzept f&uuml;r den weiteren Ausbau der B 173 s&uuml;dlich des beplanten Abschnittes gibt. Denn mit diesen Planungen werden Zwangspunkte f&uuml;r den weiteren vierspurigen Bau einer Transit-Autobahn geschaffen."Der BN fordert deshalb, die Varianten 1 und 4 zu modifizieren, indem die B 303 mittels eines Kreisverkehrs an die B 173 angebunden wird. Au&szlig;erdem m&uuml;ssten detaillierte Untersuchungen nachgeholt werden unter Ber&uuml;cksichtigung der vorgeschlagenen Detailvarianten wie L&auml;rmschutzma&szlig;nahmen entlang der Bestandstrasse der B 303 oder einer 2plus1-L&ouml;sung auf der Johannisthaltrasse der B 173, um die Belastungen f&uuml;r Mensch und Natur so gering wie m&ouml;glich zu halten.