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Damit Leichtsinn keine Chance hat


Autor: Werner Reißaus

Kulmbach, Freitag, 05. Mai 2017

75 angehende Berufskraftfahrer absolvierten am Beruflichen Schulzentrum ein Sicherheitstraining des ADAC Nordbayern. Laut Fachlehrer Ralf Merkel werde jedes...
Mit speziellen "Rauschbrillen" wurden die Phänomene wie Gleichgewichtsverlust und Doppeltsehen simuliert.  Foto: Werner Reißaus


75 angehende Berufskraftfahrer absolvierten am Beruflichen Schulzentrum ein Sicherheitstraining des ADAC Nordbayern. Laut Fachlehrer Ralf Merkel werde jedes Jahr versucht, eine ergänzende Ausbildung anzubieten.
"Klar kann ich mit dem bisschen Alkohol noch Autofahren." "Eine Schmerztablette wird meine Reaktionsfähigkeit schon nicht beeinflussen." So oder so ähnlich denken viele, vor allem jugendliche Kraftfahrer, und setzen sich ans Steuer. Dass sie damit Menschenleben aufs Spiel setzen, erkennen sie meist erst, wenn es zu spät ist.
Im Jahr 2013 verunglückten in Deutschland insgesamt 66 997 Männer und Frauen zwischen 18 und 24 Jahren im Straßenverkehr, 493 von ihnen wurden dabei getötet. In keiner anderen Altersgruppe war das Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken, derart hoch.
Fahrlehrer Uwe Hauber, der das Sicherheitstraining mit David Deupelmann leitete, machte deutlich, dass die Jugendlichen zu einer sehr hohen Risikobereitschaft neigen. Das Ausprobieren der eigenen Grenzen stehe oft im Vordergrund, dazu komme die geringe Fahrpraxis. Leichtsinn und Unwissenheit über die Folgen eines Unfalls seien weitere Fakten.


Die Fehler am Steuer

Genau hier setzt das Sicherheitsprogramm des ADAC an. Hauber: "Nur wer selbst sieht, wie sich Fehler am Steuer auswirken können, wird sich künftig vorsichtiger verhalten." Die beiden Trainer zeigten den Teilnehmern die Gefahrensituationen, bei denen es immer wieder zu Unfällen kommt.
So erlebten Berufsschüler als Mitfahrer und auch als Zuschauer Gefahrenbremsungen, Fahrzeugverhalten bei nasser und glatter Fahrbahn, Auswirkungen von Alkohol und vieles mehr. Dabei erkannten sie, dass sich die Fahrphysik nicht überlisten lässt. "Sie sollen erleben, wie sich Bremswege bei verschiedenen Geschwindigkeiten verlängern beziehungsweise wie hoch die Aufprallgeschwindigkeiten sein können und wie der Genuss von Alkohol die Sinne beeinträchtigt", so Hauber.


Mit der "Rauschbrille"

Letzteres wurde durch den Einsatz von speziellen "Rauschbrillen" veranschaulicht. Phänomene wie Gleichgewichtsverlust und "Doppeltsehen" wurden in einem Parcours simuliert.