Breitband-Ausbau und "Dorftreff" günstig: Guttenberger sind zufrieden

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In der ehemaligen Grundschule in Guttenberg soll ein Dorftreff eingerichtet werden. Foto: Archiv/Klaus-Peter Wulf
In der ehemaligen Grundschule in Guttenberg soll ein Dorftreff eingerichtet werden. Foto: Archiv/Klaus-Peter Wulf

Der Besuch der Bürgerversammlung im TV-Sportheim war mehr als beeindruckend, denn von rund 500 Bürgern, die derzeit in der kleinen Gemeinde leben, waren imm...

Der Besuch der Bürgerversammlung im TV-Sportheim war mehr als beeindruckend, denn von rund 500 Bürgern, die derzeit in der kleinen Gemeinde leben, waren immerhin 120 Personen anwesend. Kein Wunder, dass Landrat Klaus Peter Söllner (Freie Wähler) den Guttenbergern ein dickes Kompliment machte: "Das ist die höchste Beteiligung von Bürgern prozentual gesehen, die ich in meiner bisherigen Amtszeit erlebt habe."
Bürgermeister Eugen Hain (CSU) stellte zu Beginn fest, dass die meisten Besucher der Bürgerversammlung wohl wegen der Informationen zum bevorstehenden Breitbandausbau im Gemeindebereich gekommen waren. Dazu hatte sich die Gemeinde auch Siegbert Reuther vom planenden Büro Reuther NetConsulting aus Staffelstein und Fritz Weinlein von der Telekom eingeladen, die ausführlich über das schnelle Internet informierten. In seinem Bericht ging Bürgermeister Eugen Hain schwerpunktmäßig auf die Ereignisse und Maßnahmen des zurückliegenden Jahres ein. Als sehr unerfreulich bezeichnete es Hain, dass sich Einwohnerzahl weiter negativ entwickelt hat. Einen Grund für diese Entwicklung sah Hain darin, dass die Gemeinde Guttenberg nur ganz wenige Baugrundstücke verkaufen konnte.


Verschuldung halbiert

Erfreulich ist dagegen die Entwicklung bei der Verschuldung der Gemeinde Guttenberg. Bürgermeister Eugen Hain: "Wir hatten pro Einwohner Ende 2016 eine durchschnittliche Verschuldung von 539 Euro. Im Jahr 2007 lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei 1000 Euro. Wir konnten in den zurückliegenden Jahren unsere Verschuldung halbieren.
Bürgermeister Eugen Hain beleuchtete kurz den Haushalt der Gemeinde und stellte fest, dass man mit der finanziellen Situation zufrieden sein könne: "Wir haben keine Darlehen aufnehmen müssen und das wird auch für die nächste Zeit so bleiben und das, obwohl wir in diesem Jahr zwei Riesenaufgaben zu bewältigen haben." Hain nannte hier den Breitbandausbau und den "Dorftreff" mit dem Umbau des früheren Schulhauses. Den finanziellen Anteil der Gemeinde Guttenberg für den Breitbandausbau bezifferte der Bürgermeister auf rund 110 000 Euro. Die Grundstückseigentümer bekommen damit das Glasfaserkabel bis ins Haus gelegt, ohne einen Euro dafür bezahlen zu müssen: "Das ist auch nicht unbedingt üblich in allen Kommunen, denn selbst in unseren Außenbereichen wird ein modernes Glasfasernetz aufgebaut."


Förderung garantiert Umbau

Über die Förderoffensive Nord-Ost-Bayern ist die Gemeinde Guttenberg auch in der Situation, die zweite Zukunftsmaßnahme in diesem Jahr zu beginnen, den Umbau der ehemaligen Schule zum "Dorftreff": "Wir haben die letzten Beschlüsse vor einer Woche gefasst und hier werden wir einen Zuschuss von 90 Prozent bekommen. Der Freistaat Bayern hat sich hier in den letzten Jahren auf die Kommunen zubewegt." Die Kosten für den "Dorftreff" belaufen sich auf 633 000 Euro und neu dazu kamen die Außenanlagen mit 169 000 Euro.
Weiter sprach der Bürgermeister die Versorgung mit preiswertem und gutem Trinkwasser an. Kopfzerbrechen bereite nach wie vor das Beweissicherungsverfahren bei der Abwasseranlage, das immer noch läuft. Hier gebe es vor allem hinsichtlich des Energieverbrauches unterschiedliche Auffassungen.
Landrat Klaus Peter Söllner sprach von einer eindrucksvollen Bilanz der Gemeinde Guttenberg: "Ihr seid sehr gut aufgestellt. Chapeau vor dieser Leistung, in einer so kleinen Gemeinde so viele Erfolge zu erzielen. Da möchte ich mich auch bei Staatsminister Joachim Herrmann bedanken. Das ist für unsere Gemeinden ein Effekt, der allein in diesem Jahr vielleicht 14 Millionen Euro im Landkreis Kulmbach auslöst."