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"Brauchen den Aufbruch"


Autor: Martin Koch

Coburg, Montag, 16. März 2015

Coburg — Juden, Christen und Moslems haben sich zum Abschluss der "Woche der Brüderlichkeit" in der St.-Lukas-Kirche zu einem multireligiösen Gebet versammelt. Mit der gemeinsamen ...


Coburg — Juden, Christen und Moslems haben sich zum Abschluss der "Woche der Brüderlichkeit" in der St.-Lukas-Kirche zu einem multireligiösen Gebet versammelt. Mit der gemeinsamen Feier war eine Absage an alle Formen von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit verbunden.
"Wir brauchen den Aufbruch quer durch alle Religionen", sagte der katholische Dekan Roland Huth mit Blick auf das Motto der Woche "Im Gehen entsteht der Weg!"

Auf dem Weg des Dialogs

Religiöse Intoleranz und Extremismus würden ein gelebtes Miteinander von Kulturen und Religionen sowie den sozialen Frieden zerstören. Die "Woche der Brüderlichkeit" setze dagegen ein Zeichen: "Christen, Juden und Muslime sind gemeinsam auf dem Weg des Dialogs, der Annäherung und Verständigung."
Christl Grünberg von der alt-katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus wies auf das Stuttgarter Schuldbekenntnis der evangelischen Kirchen in Deutschland hin, das bereits im August 1945 formuliert worden sei. Das deutsche Volk befinde sich nicht nur in einer großen Gemeinschaft der Leiden, sondern auch in einer Solidarität der Schuld. Der Geist des Friedens und der Liebe solle zur Herrschaft kommen, damit die gequälte Menschheit Genesung finden könne.
Verschiedene liturgische Elemente der drei abrahamitischen Religionen brachten die Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung zum Ausdruck. "Lasset nicht ein Volk über das andere spotten", zitierte Imam Musa Uzun vom türkisch-islamischen Kulturverein den Koran.
Weitere Mitwirkende waren Chasan (Kantor) Martin Arieh Rudolph von der jüdischen Gemeinde Bamberg, der evangelische Dekan Andreas Kleefeld, Dede Raci Inanc von der Gemeinschaft der Aleviten, Pfarrer Dieter Stößlein vom evangelischen Bildungswerk Coburg, Ingeborg Heinebrodt von der katholischen Erwachsenenbildung und Heidi Schülke, eine frühere Präsidentin der bayerischen Landessynode. mako