Auf eine Bitte aus dem Gemeinderat nutzte Bürgermeister Matthias Krapp die letzte Sitzung dieses Jahres zu einem Rückblick auf die von der Gemeinde Priesendorf in diesem Jahr umgesetzten Projekte.

Viel Konzeptarbeit hätten der Gemeinderat und eigens gebildete Arbeitsgruppen geleistet. Da Priesendorf noch in diesem Jahr offiziell Mitglied der ILE-„Lebensregion plus“ werde, habe man auch eine bessere Basis für die zentrale Aufgabe der nächsten Jahre, die Innenentwicklung. Da Priesendorf Mitglied einer interkommunalen Allianz sei, werde beispielsweise der Vitalitäts-Check als Basis des Entwicklungskonzepts hoch bezuschusst. In Sachen Innenentwicklung sei im ablaufenden Jahr schon einiges auf den Weg gebracht worden, beispielsweise mit der Bürgerwerkstatt, die trotz Corona doch noch durchgeführt worden sei. Zudem werde es eine Konzeptstudie in Kooperation mit der Universität Bamberg geben.

Die wesentlichen Investitionen des Jahres seien die Einrichtung einer zusätzlichen Kindergartengruppe im Schulhaus, der Beginn der Turnhallen-Sanierung, der Breitbandausbau und die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED gewesen. Das neue Feuerwehrfahrzeug für Neuhausen sei ausgeschrieben, der Wasserspielplatz werde im Frühjahr 2022 umgesetzt. Auch für das Baugebiet „In der Ebene“ laufe die Ausschreibung, sagte der Bürgermeister . Die Erschließung solle bis Herbst 2022 abgeschlossen sein. Gut angenommen werde das Bürgerbüro als Außenstelle der VG-Verwaltung direkt in Priesendorf .

Schnelle Kindergartenerweiterung

Viel Zeit habe man auch auf Überlegungen zur Friedhofsgestaltung verwendet. Auch wenn es jetzt nicht die ganz große Sanierung gebe, habe man doch gute Beschlüsse bezüglich des neuen Friedhofsteils gefasst und eine Vorstellung davon, wie es später weitergehen könnte, meinte Jürgen Wolf , der im Namen des Gremiums feststellte, dass das Jahr doch gut gelaufen sei. Vor allem die schnelle Umsetzung der Kindergartenerweiterung sei wohl beispiellos.

In Sachen Kinderbetreuung soll ebenfalls weiter geplant werden, weil hier in den kommenden Jahren weitere Herausforderungen wie der Rechtsanspruch auf Betreuung für Grundschüler warten. Deshalb möchte Bürgermeister Matthias Krapp schon im Januar einen Arbeitskreis „Konzeption Schule“ bilden, in dem Schul- und Kindergartenleitung, Gemeinderatsmitglieder und Architekten mitarbeiten sollen. „Wir werden wohl auch über eine Mensa nachdenken müssen“, sagte Krapp.

Höchste Anerkennung für Helfer

Sehr emotional wurde Krapp, als er auf den Brand in der Asylunterkunft in Priesendorf am zweiten Adventssonntag zu sprechen kam. Er sprach dem Feuerwehrkommandanten Klaus Jungkunz als Einsatzleiter und allen Rettungsdiensten sowie Helfern aus Priesendorf höchste Anerkennung für die schnelle Bergung aller Bewohner des Hauses aus. In Windeseile seien die Bewohner in der Verbindungshalle zwischen Schule und Turnhalle untergebracht worden, und nach einem kurzen Facebook-Post sei umgehend Kleidung organisiert worden. „Wenn da Kinder in Unterwäsche auf dem Gehsteig stehen und auf ein brennendes Haus schauen, da wird einem schon anders“, sagte Krapp. Umso begeisterter sei er von den vielen spontanen Helfern. Dank Gemeinderat Jürgen Wolf sind die Betroffenen vorübergehend in der Zentralaufnahme in Bamberg und mittlerweile in anderen dezentralen Wohnheimen untergebracht worden.

Ziel: Einnahmensituation verbessern

Vor dem Jahresrückblick beschäftigte sich der Gemeinderat noch mit der Prüfung des Haushalts 2021 und der Jahresrechnung 2019. Nach dem Prüfungsbericht ist die Finanzlage Priesendorfs als angespannt zu bezeichnen, denn die Mindestzuführung zum Vermögenshaushalt konnte im Verwaltungshaushalt nicht erwirtschaftet werden. Das liege aber unter anderem daran, dass zahlreiche Investitionen , die über die Verwaltungsgemeinschaft laufen, wie etwa Kläranlage oder Bauhof, auch im Verwaltungshaushalt und nicht im Vermögenshaushalt gebucht werden. Grundsätzlich wolle man sich aber natürlich bemühen, die Einnahmensituation von Priesendorf zu verbessern. Eine gute Möglichkeit sei hier die Einkommensteuerbeteiligung, wenn Priesendorf weiterhin als Wohngemeinde wächst. Dazu werden alle Möglichkeiten genutzt, beispielsweise auch durch Ortsabrundungen. So wurde für die Einbeziehungssatzung am Ortsrand bei der Dezember-Sitzung der Satzungsbeschluss gefasst, dass hier zwei Einfamilienhäuser entstehen sollen.

Aktion „Priesendorf impft“

Abschließend wies der Bürgermeister noch auf die Aktion „ Priesendorf impft“ am Dienstag, 21. Dezember, von 14 bis 18 Uhr hin. „Wir schicken aber niemanden weg. Wenn um 18 Uhr noch Leute da sind, impft er weiter, hat der durchführende Arzt versichert“, erklärte Bürgermeister Krapp. Das Testzentrum sei ebenfalls wieder in Betrieb. Krapp dankte allen Ehrenamtlichen in der Gemeinde für ihre Arbeit.