Es ist ein pralles Leben, aus dem Fritz Beck erzählt. Erstaunlich, dass der Abtsdorfer, der in diesen Tagen seinen 90. Geburtstag feiern konnte, noch jede Jahreszahl, jedes Detail genau im Kopf hat. In Abtsdorf sei er geboren, „wo anders hab ich nichts verloren“, scherzt er. „Drei Häuser weiter“, ins Anwesen seiner Frau Elisabeth habe er „eingeheiratet“, wie man in Franken sagt. Gefunkt hatte es zwischen den jungen Leuten bei der Arbeit auf dem Feld.

Beim täglichen Milchabliefern an der Sammelstelle scheint sich die junge Liebe weiter vertieft zu haben. Nach der Heirat erblickten zwei Söhne das Licht der Welt. Sieben Enkelkinder und ein Urenkel ließen die Familie wachsen.

Von Kriegsgefangenem gerettet

Der Jubilar meint, schon als Kind einen Schutzengel gehabt zu haben: 1942 hatte er einen schweren Unfall mit dem Fahrrad. Ein französischer Kriegsgefangener habe ihm durch schnelle Hilfe das Leben gerettet. Bis zur Familiengründung ausschließlich Landwirt, nahm Beck danach eine Beschäftigung beim Unternehmen Schaeffler auf. Dort arbeitete er 26 Jahre bis zum Ruhestand und wurde sogar Betriebsrat.

60 Jahre lang auf der Pirsch

Wie Bürgermeister Jakobus Kötzner erzählt, der die Glückwünsche der Gemeinde Frensdorf überbrachte, war Beck 40 Jahre lang Vorstand der Waldrechtler-Gemeinschaft.

Mehr als 60 Jahre sei er – mit eigenem Jagdrevier – auf die Jagd gegangen. Auf die Pirsch geht der 90-Jährige heute natürlich nicht mehr. „Meinen ersten Rehbock habe ich mit 19 Jahren geschossen, den letzten mit 80“, erzählt er.

Als Gründungsmitglied war er dabei, als die Waldbesitzervereinigung Steigerwald ins Leben gerufen wurde. Gründungsmitglied war er auch beim Obst- und Gartenbauverein. Heute kümmert sich Sohn Georg um den Vater und die pflegebedürftige Mutter .