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Ab Februar 50 Cent mehr fürs Bad


Autor: Werner Baier

Hirschaid, Freitag, 26. Dezember 2014

Gebührenerhöhung  Hirschaid will das Defizit seines Erlebnisbades verringern. Trotz starker Konkurrenz liegen die Besucherzahlen noch über den früheren Erwartungen.


von unserem Mitarbeiter Werner Baier

Hirschaid — Zum 1. Februar werden die seit 2007 geltenden Einzeltarife des Erlebnisbads "Frankenlagune" um 50 Cent angehoben. Dies beschloss der Marktgemeinderat einstimmig, um das jährliche Defizit zu verringern. Die Einnahmen sollen durch die Erhöhung von 330 000 auf 380 00 Euro steigen.
Begründet wird die Gebührenerhöhung mit der Steigerung der Energiekosten. Sie hätten sich in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt, informierte der Betriebsleiter der Frankenlagune, Wilhelm Brückner. Auch die Personalkosten haben sich im üblichen Umfang nach oben entwickelt.
Brückner ist überzeugt, dass die Badegäste nach so langer Zeit gleichbleibender Gebühren die moderate Erhöhung akzeptieren werden. Der Zuspruch sei erfreulich groß, auch wenn sich die neuen Spaßbäder in Forchheim und Bamberg auf die Besucherzahl ausgewirkt hätten. Die ursprünglich auf 90 000 Besucher im Jahr konzipierte Frankenlagune hatte schon einmal 150 000 Badegäste in einem Jahr zu verzeichnen. 40 000 Badende seien zwischenzeitlich abgewandert, aber in den letzten beiden Jahren seien die Jahresergebnisse wieder um 7000 zahlende Besucher gestiegen. Gelobt würden vor allem die Reinlichkeit und das freundliche Personal.
Georg Kestler (Freie Wähler) interessierte sich, wofür investiert werden sollte, um die Attraktivität der Frankenlagune zu erhöhen oder Kosten gesenkt werden könnten. Wilhelm Brückner wünscht sich, dass das Dampfbad saniert wird. Mit einem Aufwand von etwa 70 000 Euro könnte es auf den neuesten Stand gebracht werden. Seit dem Abschluss der Modernisierung des Hallenbades seien Rostschäden am Rutschen-Turm zu beobachten. Hier herrsche allmählich Handlungsbedarf, meinte Brückner. Erforderlich wäre außerdem eine bessere Dämmung des Außenbeckens, das wegen seiner unregelmäßigen Form ohnehin nur unter großem Aufwand abzudecken sei. Es zu einem Solebecken umzubauen, bedeutete einen Sprung nach vorn.
Dr. Josef Haas (SPD) konnte sich einerseits vorstellen, die Mehreinnahme nach der Gebührenerhöhung in das Dampfbad zu investieren. Andererseits ließ er anklingen, dass angesichts des Defizits in sechsstelliger Höhe auch einmal die Überlegung angestellt werden solle, ob sich Hirschaid das Bad noch leisten könne.
An eine Schließung will Bürgermeister Klaus Homann (CSU) angesichts der Beliebtheit des Bades keinen Gedanken verschwenden. Außerdem sei die Frankenlagune ein wichtiger Faktor bei der Ansiedlung junger Familien, gab er zu bedenken.
Eine Prioritätenliste für Maßnahmen zur Verbesserung des Erlebnisbades und zu etwaigen Einsparmaßnahmen bis hin zum Personal hält Kurt Barthelmes (Freie Wähler) für erforderlich. Bürgermeister Homann sagte zu, im neuen Jahr das Thema zur Beratung vorzulegen.
Erst einmal wird der Besuch des Bades etwas teurer: Der Regeltarif für Erwachsene steigt um 50 Cent auf drei Euro für eine Stunde und 4,50 bzw. 6 Euro für zwei bzw. drei Stunden Aufenthalt. Zum Vergleich: Drei Stunden baden im Bambados Bamberg kosten 7,80 Euro, im Königsbad Forchheim sieben Euro. Vier- bis 18-Jährige müssen in der Frankenlagune künftig zwischen zwei und drei Euro (je nach Dauer) bezahlen. Die gleichen Gebührensätze gelten für Behinderte ab 50 Prozent Behinderung.