Weilersbacher Räte sehen Musikverein durch "Jeki" bedroht

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Bürgermeister Gerhard Amon (CSU) machte sich für "Jeki" stark: "Das ist ein Modellprojekt für die Schulen."
Bürgermeister Gerhard Amon (CSU) machte sich für "Jeki" stark: "Das ist ein Modellprojekt für die Schulen."

Nicht das Energiecoaching, für das Weilersbach unter 32 Gemeinden in Oberfranken zu den Auserwählten gehört, sorgte für Gesprächsstoff im Gemeinderat, sondern das Angebot "Jeki".

Für das Energiecoaching waren die fünf Verantwortlichen rasch gefunden - um das Projekt sollen sich vorerst neben Bürgermeister Gerhard Amon (CSU) die Gemeinderäte Marco Friepes, Michael Sitter (beide CSU), Bernhard Hack und Anton Dennerlein (beide FW) kümmern. Insgesamt wurden 20 Gebäude gemeldet, in Weilersbach sind dies die Grundschule und der Kindergarten.

Zu große Konkurrenz?

Größere Befürchtungen hatten einige Ratsmitglieder um "Jeki". Das Kürzel steht für "Jedem Kind sein Instrument", eine Förderung erfolgt im Wesentlichen durch die Sparkasse Forchheim und den Bildungsförderverein "Forsprung". Doch in der Ratsrunde hegten die Politiker die Befürchtung, dass da eine Konkurrenzsituation zum örtlichen Musikverein entstehen könne, obwohl der Bürgermeister klar stellte: "Der Musikverein unterstützt das Projekt."

Es ging um maximal 2700 Euro für drei Gruppen à 900 Euro, wobei sich diese Summe verringern kann, wenn diese drei Gruppen nicht erreicht werden. Wenn alles klappt, erhalten die Kinder Instrumente gestellt, erhalten separaten Musikunterricht parallel zum stundenplanmäßigen Musikunterricht (zwei Wochenstunden). Am Ende können die Kinder das gesponserte Instrument ihrer Wahl zu einem geringen Eigenanteil erwerben, etwa zwischen 25 und 100 Euro, was ein extrem niedriger Preis ist im Vergleich zu dem, was üblicherweise ein Instrument kostet.


Am Ende eine klare Mehrheit


Dennoch schlug zunächst die Stunde der Bedenkenträger, die nicht wahrhaben wollten, dass das Projekt schon längst den Segen des Musikvereins Weilersbach erhalten hatte. Da fielen Argumente wie, dass eine Stunde Üben pro Woche zu wenig sei, um ein Instrument zu erlernen. Die für den Musikverein positiven Effekte wie etwa der Zulauf, den der Verein von musikbegeisterten Kindern erhalten könnte, wurden nicht gesehen. Dennoch gab es für das Projekt mit seinen Kosten von 2700 Euro eine Mehrheit von 11:3 Stimmen.


Weitere Themen im Gemeinderat


Musikschule: Auch in Weilersbach ist die Musikschule Ebermannstadt mit ihrem Antrag gescheitert, eine Defizitübernahme für Musikschüler zu erreichen, die nicht dem Schulverband Ebermannstadt angehören. Für die betroffenen sechs Weilersbacher Kinder hätte das auszugleichende Defizit 2453 Euro betragen. Mit diesem Antrag hatte es schon vor etwas mehr als eine Woche im Gemeinderat Kirchehrenbach ein deutliches Votum dagegen gegeben. "Das ist eine überörtliche Aufgabe", stellte Bürgermeister Amon fest. "Der richtige Ansprechpartner ist der Landkreis."

Arbeitsbühne: Im Bauhof war die Beschaffung einer Arbeitsplattform, wie sie vom Arbeitsschutz angeregt worden war, nicht umstritten, sondern wurde rundweg abgelehnt. "Das brauchen wir nicht", wehrte Bauhofleiter Hans Bierfelder ab "Dafür besteht kein Bedarf." Stattdessen sollen aber zwei Sicherheitsgeschirre und ein so genannter Dreibock angeschafft werden, um die Sicherheit zu erhöhen.

Straßensperre: Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, an Silvester das Abbrennen von Feuerwerkskörpern an der Vexierkapelle in Reifenberg zu verbieten. Auslöser war die Beschwerde eines Reifenberger Bürgers, dass er jedes Jahr am Neujahrstag den Müll wegräumen müsse, den die Touristen in der Nacht hinterlassen hätten. gw