Wasseraufbereitungsanlage in Oberehrenbach ist in Betrieb

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Ingenieur Alexander Dürrschmidt erklüärt die technischen Zusammenhänge. Foto: Wildt
Ingenieur Alexander Dürrschmidt erklüärt die technischen Zusammenhänge.  Foto: Wildt
 

Im Gemeindegebiet Leutenbach muss dank einer Ultrafiltrationsanlage kein Wasser mehr abgekocht werden.

Zwei Vokabeln können für die nächsten Jahrzehnte aus dem Vokabular der Gemeinde Leutenbach gestrichen werden: "Abkochen" und "Chlorierung". Was im Hauptort Leutenbach bereits seit dem Anfang des Jahres der Vergangenheit angehörte, gilt nun auch für die Orte Mittel- und Oberehrenbach: die Möglichkeit, ohne Sorge das Wasser aus der Leitung verwenden zu können.

In dieser Woche wurde eine Ultrafiltrationsanlage in Betrieb genommen, die in Zukunft dafür sorgen soll, dass nur noch sauberes Wasser, das den immer rigoroser werdenden europäischen Normen entspricht, aus den Leitungen rinnt.

Flacher Bau voller Technik

Das neue Wasserhaus, am Ortsausgang von Oberehrenbach in Richtung Kasberg gelegen, fällt auch dem Ortskundigen kaum auf, ein unauffälliger, fast unansehnlicher flacher Bau, in dem allerdings eine ganze Menge Technik steckt. "Für die nächsten 20 bis 30 Jahre sollte die Gemeinde nun auf der sicheren Seite sein", legte sich der verantwortliche Ingenieur Alexander Dürrschmidt fest. Sein Büro war bereits zu seines Vaters Zeiten für den Großraum Leutenbach zuständig gewesen.

Die Wassergewinnungsanlage in Oberehrenbach, die als Weidebrunnenquelle bezeichnet wird, zeigt schon seit längerer Zeit mikrobiologische Belastungen auf. Um sie der Trinkwasserverordnung entsprechend zu desinfizieren, musste das Wasser bis zu diesen Tagen chloriert werden. Um diese Zugabe von Chemikalien zu vermeiden, musste eine Ultrafiltrationsanlage gebaut werden, die es ermöglicht, durch sehr feine Membrane Keime, Parasiten, Bakterien und sogar Viren zurückzuhalten und auf diese Weise aus dem Trinkwasser zu eliminieren. Nach der Filtration wird das Trinkwasser noch mit UV-Licht einer Wellenlänge von etwa 240 bis 280 Nanometer bestrahlt, durch das mikrobiologische Wasserinhaltsstoffe inaktiviert werden.

Die Anlage besteht im Prinzip aus zwei Barrieresystemen, durch die eine höchstmögliche Qualitätssicherheit erreicht werden kann. Für die Unterbringung der Anlagentechnik war die Errichtung dieses neuen Wasserhauses unterhalb der Quellenfassung von Oberehrenbach erforderlich. Die Aufbereitungsanlage hat eine Durchsatzmenge von etwa 15 Kubikmetern pro Stunde und arbeitet im Normalbetrieb vollautomatisch.

Gesamtkosten etwa 450.000 Euro

Darüber hinaus wurden im Zuge dieser Maßnahme die alten Hochbehälterinstallationen in Mittel- und Oberehrenbach erneuert, eine neue Behälterzuleitung zum Hochbehälter Oberehrenbach verlegt und ein Leitsystem für die Überwachung der Gesamtanlage im Bauhof Leutenbach installiert. Die Investitionskosten belaufen sich insgesamt auf etwa 450.000 Euro. Der Bau war auch durch einen Zuschuss des Naherholungsvereins Erlangen zustande gekommen, weswegen auch dessen stellvertretender Vorsitzender Peter Pröbstle und sein Geschäftsführer gekommen waren, um zu sehen, auf welche Weise mit ihrem Geld verfahren worden war. Der Verein kümmert sich nach den Worten von Pröbstle auch um das erweiterte Umland rings um das Walberla und die damit verbundenen Dörfer, die den Städtern zur Naherholung dienen.