Warum es Schloss Oberaufseß überhaupt gibt

Der Ort Aufse&szlig; feiert im Jahr 2014 seinen 900. Geburtstag. Es gibt aber auch seit 1690 ein Oberaufse&szlig;.Carl Heinrich (1652-1734) ist die Gr&uuml;ndung von Oberaufse&szlig; zu verdanken. Sie beginnt mit einem Bruderzwist zwischen Friedrich und Carl Heinrich, den S&ouml;hnen des Christoph Daniel von Aufse&szlig;. Ein Streitpunkt mit seinem Bruder Friedrich war f&uuml;r Carl unter anderem der Wildbestand in Aufse&szlig;, um dessen Rechte sich der Markgraf von Bayreuth mit dem Bischof von Bamberg stritt. Immerhin wurden damals beachtliche Mengen an Hirschen, Rehen, Wildschweinen und auch noch ein B&auml;r geschossen. Wenigstens genauso erhaben So erbaute Carl Heinrich im Jahre 1690 das Schloss Oberaufse&szlig;. Sein Stolz lie&szlig; es nicht zu, dass dieses Geb&auml;ude dem Sitz seines Bruders an Gr&ouml;&szlig;e und Wehrhaftigkeit nachstand. So errichtete er diesen gro&szlig;en Bau oberhalb der Stammburg auf der ehemaligen "Sonnenleithe".Am 28. Juni 1734 starb Carl Heinrich im Beisein seiner Familie in dem Schloss, dessen Grundstein er gelegt hatte. Ihm folgte sein Sohn Christoph Ludwig (1694-1779) nach. Nach sieben Ehejahren erschien im Jahre 1758 der hei&szlig; ersehnte Erbe Christoph Ludwigs, der sp&auml;ter zum Stammvater f&uuml;r die gesamte heute noch lebende Familie Aufse&szlig; wurde. Sein Name war Friedrich Wilhelm. Christoph Ludwig muss auch ein passionierter Forstmann gewesen sein, der seinem Sohn einen sehr gepflegten Waldbestand hinterlie&szlig;. Als J&auml;ger und Sch&uuml;tze aber hatte er sich einen Namen gemacht. Unter Christoph Ludwig, der am 12. November 1779 starb, wurde auch die alte bauf&auml;llige Kirche in Aufse&szlig; abgerissen und neu errichtet. Am 23. September 1742 wurde das Gotteshaus nach langer Bauzeit neu geweiht. Einziger Sohn stirbt Nach dem Tod seines Vaters 1779 trat Friedrich Wilhelm als Regierungsassessor in den Staatsdienst in Bayreuth. Er f&uuml;hrte in Bayreuth ein zur&uuml;ckgezogenes Leben. Sein einziger Sohn Carl starb im Alter von drei Jahren. Im Jahr 1793 verlie&szlig; Friedrich Wilhelm den Staatsdienst und wohnte von da ab wieder in Oberaufse&szlig;. Am 6. Juli 1925 kam Albrecht von Aufse&szlig; zur Welt. W&auml;hrend er noch in Windeln lag, begann sein Bruder Hans Max das Studium der Rechtswissenschaft. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war f&uuml;r alle in Oberaufse&szlig; ein Schock. Mit sehr gemischten Gef&uuml;hlen fuhr Albrecht wieder ins Internat nach Starnberg zur&uuml;ck. 1944 erlebte er dann noch als Soldat die Invasion in Frankreich und den ganzen R&uuml;ckzug. Sein Vater hatte w&auml;hrend des Krieges die drei Forstreviere in Aufse&szlig; und Mengersdorf mit Hilfe des alten F&ouml;rsters Heidenreich zu verwalten. Nebenbei schrieb er noch geschichtliche Abhandlungen &uuml;ber die Aufse&szlig;'schen Besitzungen. Bedrohliches Schloss Als die Amerikaner 1945 von Neuhaus her gen Oberaufse&szlig; vorr&uuml;ckten, mussten sie dies f&uuml;r eine gef&auml;hrliche Festung gehalten haben. Sie feuerten Granaten ab, die die Scheune ein&auml;scherten. Sie quartierten sich im Schloss ein. Albrecht kam am 22. April 1945, als Bauer verkleidet, zur gro&szlig;en Freude seiner Eltern unversehrt wieder nach Hause. Nach kurzer Krankheit starb sein Vater mit 81 Jahren am 26. Mai 1947. Daraufhin hie&szlig; es f&uuml;r Albrecht Abschied nehmen von der geliebten Heimat Oberaufse&szlig;. Er zog zusammen mit seiner Mutter nach Mengersdorf, um das dortige Forstrevier zu &uuml;bernehmen. Die Mutter starb im Alter von 94 Jahren am 11. Februar 1974. Hans Max beginnt zu schreiben Albrechts Bruder Hans Max heiratete 1934 Marilies von Klipstein und er&ouml;ffnete bald darauf eine Rechtsanwaltspraxis in Naila. 1936 bekam das junge Paar Tochter Uta, und 1939 wurde Cordula geboren. Auch Hans Max musste schon zu Beginn des Krieges einr&uuml;cken. Er wurde dann sp&auml;ter bei der Deutschen Abwehr im besetzten Paris und anschlie&szlig;end als Kriegsverwaltungsrat auf der englischen Kanalinsel Jersey eingesetzt. Dort erschien auch sein Buch &uuml;ber die Kanalinseln - ein erstes Zeugnis seiner schriftstellerischen Begabung.Im Winter 1947 kehrte Hans Max nach Oberaufse&szlig; zur&uuml;ck. Dorthin war bereits ein Jahr zuvor seine Familie von &Ouml;sterreich &uuml;bergesiedelt. Am 20. Mai 1944 war der Sohn Michael geboren, und drei Monate sp&auml;ter wurde dessen Mutter Marilies verhaftet und ins KZ Mauthausen gebracht. Der Grund: eine kritische &Auml;u&szlig;erung &uuml;ber den Putsch vom 20. Juli 1944. Marilies hatte ihr Leben wohl nur dem Wohlwollen des zust&auml;ndigen Richters zu verdanken, denn sie wurde im Mai 1945 gl&uuml;cklich befreit. Liebe zur Heimat Hans Max machte sich zun&auml;chst mit Freude und Eifer an die Bewirtschaftung des Gutes Oberaufse&szlig;. Er wandelte viele Felder nach und nach in Wald um. Aber dann er&ouml;ffnete sich f&uuml;r Hans Max eine gro&szlig;e Lebensaufgabe. Er wurde zum Generaldirektor der Herzoglich Coburg'schen G&uuml;ter ernannt, eine Stellung, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Seine eigentliche Gabe aber war die Schriftstellerei. Er begann sie erst im vorger&uuml;ckten Lebensalter und schrieb &uuml;ber 50 B&uuml;cher und Schriften. In Liebe zur Heimat hat er die "gew&uuml;rfelten Franken" eingehend behandelt. F&uuml;r seine literarische Leistung erhielt Hans Max viele Auszeichnungen und wurde weit &uuml;ber seine fr&auml;nkische Heimat hinaus bekannt.