Baiersdorf
Leichtathletik
Siegler schafft das scharfe Triple
Zum dritten Mal in Folge gewinnt der Athlet der LG Erlangen den Hauptlauf in Baiersdorf.

Gewann nach 2016 und 2017 auch in diesem Jahr den Hauptlauf in Baiersdorf: Markus-Kristan Siegler von der LG Erlangen.Jochen Brosig
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Der Krenlauf in Baiersdorf hat in seiner dritten Auflage nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt: Rund 850 Anmeldungen verzeichnete der Veranstalter über alle Läufe hinweg, das gute Wetter tat sein Übriges. Neu waren heuer der Bambinilauf sowie die Chipmessung beim Hobby- und Hauptlauf. Letzteren gewann bei den Herren erneut Markus-Kristan Siegler (LG Erlangen), der die Zehn-Kilometer-Distanz in 35:22 Minuten bewältigte, damit den Triple-Triumph in Baiersdorf feierte und Kamal Mohammed (36:41, ohne Verein) auf Rang 2 verwies. Dritter wurde Thomas Eckert (Team Klinikum Nürnberg) in 37:34.
Bei den Frauen ging der Sieg an den TSV Ebermannstadt: Manuela Glöckner hatte die Nase in 43:18 Minuten vorn, es folgten Julia Stephan (ohne Verein) in 45:08 Minuten sowie Kerstin Lutz (TSV Burghaslach, 46:09).
Zu einer "Forchheimer Angelegenheit" entwickelte sich dagegen die Podestplatzvergabe beim Hobby-Lauf über fünf Kilometer: Bei den Herren triumphierte Clemens Gundermann von der LG Forchheim in 17:47 Minuten, knapp eine Minute später folgte Sebastian Windt (likethewindt.de), Dritter wurde Maxim Jakimek vom SSV Forchheim in 19:09 Minuten.
Einen neuen Streckenrekord stellte Juliane Gärtner über diese Distanz bei den Frauen auf: Die Triathletin des SSV Forchheim siegte in 19:38 Minuten vor Cosima Gundermann (LG Forchheim, 21:00) und Ira Wassermann (Iron Endurance Team Darmstadt, 21:23). Einen weiteren Sieg für den SSV Forchheim gab es im Schülerlauf: Hier war Jan Pluta in 3:35 Minuten am schnellsten im Ziel, ihm folgten die BSV-Lokalmatadoren Jakob Dotzler (3:48) und Lukas Kilic (3:56).
Der flache und abwechslungsreiche Rundkurs wurde anschließend von allen Seiten gelobt. Die Streckenführung war als eine "8" angelegt, mit kleiner Runde durchs Wohnviertel und großer Runde entlang der Regnitzwiesen. Das Team für den Krenlauf bestand aus rund 60 freiwilligen Helfern des Lauftreffs Baiersdorf, dazu kamen 30 Helfer der Freiwilligen Feuerwehr - ihnen war der Dank von Veranstalter Klaus Novak vom Lauftreff Baiersdorf bei der Siegerehrung gewiss. Die Zuschauer entlang der Strecke sorgten für eine großartige Stimmung.
Weitere Infos und Ergebnisse unter www.krenlauf.de. jbr
Natürlich hat es die Familie des Querläufers nicht leicht. Eine Marathonvorbereitung fordert auch Opfer von den passiv Mittrainierenden. Zum Beispiel von seiner Frau. Schon am Morgen, wenn er auf Zehenspitzen aus dem Haus schleicht, reißt er sie aus dem Schlaf. Wie eben auch heute am Wettkampftag: Baiersdorfer Krenlauf. "Das ist wieder typisch", meint die Läuferfrau. "Bei dir dreht es sich das ganze Jahr ums Laufen. Wenn du nicht in der Vorbereitung steckst, bist du in der Erholungsphase. Ist die zu Ende, steht schon der nächste Marathon an. Und jetzt moderierst du auch noch." Mit einem schlechten Gewissen schleicht sich der Querläufer aus dem Haus.
Die Läuferfrau dreht sich um und stöhnt demonstrativ über sein Auf-den-Zehenspitzen-Trampeln. Sie tut so übertrieben, als hätte John Wayne eine Büffelherde losgelassen. Dabei kuschelt sie sich brutal in ihr Kissen. Sie träumt ihren Lieblingstraum. Seit Monaten träumt sie von einer Party. Einer ganz besonderen. Eine Party ohne Nudeln, ohne Traubenzucker-Tütchen auf dem Tisch, ohne Blasenpflaster-Probepäckchen, ohne Masseur-Adressen und Laufzeitschrift-Probeabo-Zettel, ohne alkoholfreies und kohlenhydratreiches Weißbier und ohne Schluss um halb zehn. Ja, so ist es! Meine Frau träumt von einer Party mit kohlenhydratfreiem Essen, Alkohol, Zigaretten bis morgens um fünf - eine, auf der ihr gratuliert wird. Nicht mir! Sie will eine Medaille und eine Urkunde für ihre Leistungen als Marathonpartner.
Der Krenlauf in Baiersdorf - ich bin froh, wieder dabei zu sein. Michael Cipura erwartet mich schon. Zusammen sind wir das Moderatorenteam. Welch ein Glück er doch hat. Ohne verständnisvollen Partner, wie die Läuferfrau, könnte er gar keinen Marathon planen. Schon gar nicht, wenn die Vorbereitung in die Erlanger Bergkirchweih fällt. Wo man sich traditionell mit Siemensianern aus der ganzen Welt beim Tanzen auf den Bierbänken trifft. Wo man sich zuprostet, anhustet, gegenseitig aus den Krügen trinken lässt, auf deren Rändern die Bazillen wahrscheinlich Macarena tanzen. Und spät in der Nacht taumelt man in die Kälte hinaus. Den Rest erledigt das Immunsystem. Wenn man Glück hat, findet man noch eine Fressbude, die statt Bratwürsten und Leberkäs glasierte Äpfel verkauft. Wenigstens die Illusion leicht verdaulicher Kost und Vitamin C.
Um 9 Uhr lässt DJ Max die Boxen dröhnen, wir heizen ein. Warmreden, Zunge lockern, fertig machen. Sitzt das Head-Set richtig, die Starterliste ein letztes Mal überfliegen, und wo ist eigentlich der Wendepunkt vom Schülerlauf? Nicht nur die Läufer haben ihr Vorbereitungsprogramm, auch die Einheizer. Wir sind nervös. Die Starter sind alle hochmotiviert. Und ab dem Startschuss laufen die Sekunden unerbittlich. An der Strecke stehen "die wahren Helden des Laufsports", die Unterstützer, die Motivatoren, Tränenwegwischer, die Applausgeber und die Mutmacher. Mama, Papa, Oma, Opa, Bruder, Schwester, Freunde. So wie die Läuferfrau für den Querläufer da ist, sind sie für ihren ganz persönlichen Favoriten an der Strecke. Sie sind begeistert und freuen sich mit. Ein tolles Publikum in Baiersdorf.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Schon kündigt Michael den Sieger des Hauptlaufs an. Markus-Kristan Siegler kommt um die Ecke geflogen. Die Zuschauer toben. Ein tolles Gefühl muss das sein. Doch wie geht es den Unterstützern? Ihnen wird nicht zur Bestzeit gratuliert. Kein Finisher-Foto, keine Medaille. Und während den Siegern noch Wochen später auf die Schulter geklopft wird, denkt keiner an ihre Entbehrungen, Anfeuerungen, an ihr Mitleiden und Motivieren. Doch so viel Anteilnahme kann nicht genug gelobt werden. Stellvertretend für alle Marathonpartner, dankt der Querläufer den Baiersdorfer Zuschauern für den besten Zielkanal-Support. Ihr müsstet auch Medaillen bekommen.
Run happy and smile!
Euer Querläufer
Bei den Frauen ging der Sieg an den TSV Ebermannstadt: Manuela Glöckner hatte die Nase in 43:18 Minuten vorn, es folgten Julia Stephan (ohne Verein) in 45:08 Minuten sowie Kerstin Lutz (TSV Burghaslach, 46:09).
Zu einer "Forchheimer Angelegenheit" entwickelte sich dagegen die Podestplatzvergabe beim Hobby-Lauf über fünf Kilometer: Bei den Herren triumphierte Clemens Gundermann von der LG Forchheim in 17:47 Minuten, knapp eine Minute später folgte Sebastian Windt (likethewindt.de), Dritter wurde Maxim Jakimek vom SSV Forchheim in 19:09 Minuten.
Einen neuen Streckenrekord stellte Juliane Gärtner über diese Distanz bei den Frauen auf: Die Triathletin des SSV Forchheim siegte in 19:38 Minuten vor Cosima Gundermann (LG Forchheim, 21:00) und Ira Wassermann (Iron Endurance Team Darmstadt, 21:23). Einen weiteren Sieg für den SSV Forchheim gab es im Schülerlauf: Hier war Jan Pluta in 3:35 Minuten am schnellsten im Ziel, ihm folgten die BSV-Lokalmatadoren Jakob Dotzler (3:48) und Lukas Kilic (3:56).
Viele helfende Hände
Der flache und abwechslungsreiche Rundkurs wurde anschließend von allen Seiten gelobt. Die Streckenführung war als eine "8" angelegt, mit kleiner Runde durchs Wohnviertel und großer Runde entlang der Regnitzwiesen. Das Team für den Krenlauf bestand aus rund 60 freiwilligen Helfern des Lauftreffs Baiersdorf, dazu kamen 30 Helfer der Freiwilligen Feuerwehr - ihnen war der Dank von Veranstalter Klaus Novak vom Lauftreff Baiersdorf bei der Siegerehrung gewiss. Die Zuschauer entlang der Strecke sorgten für eine großartige Stimmung.
Mehr im Netz
Weitere Infos und Ergebnisse unter www.krenlauf.de. jbr
Der Querläufer zum Krenlauf: Die wahren Helden des Laufsports
Natürlich hat es die Familie des Querläufers nicht leicht. Eine Marathonvorbereitung fordert auch Opfer von den passiv Mittrainierenden. Zum Beispiel von seiner Frau. Schon am Morgen, wenn er auf Zehenspitzen aus dem Haus schleicht, reißt er sie aus dem Schlaf. Wie eben auch heute am Wettkampftag: Baiersdorfer Krenlauf. "Das ist wieder typisch", meint die Läuferfrau. "Bei dir dreht es sich das ganze Jahr ums Laufen. Wenn du nicht in der Vorbereitung steckst, bist du in der Erholungsphase. Ist die zu Ende, steht schon der nächste Marathon an. Und jetzt moderierst du auch noch." Mit einem schlechten Gewissen schleicht sich der Querläufer aus dem Haus.Die Läuferfrau dreht sich um und stöhnt demonstrativ über sein Auf-den-Zehenspitzen-Trampeln. Sie tut so übertrieben, als hätte John Wayne eine Büffelherde losgelassen. Dabei kuschelt sie sich brutal in ihr Kissen. Sie träumt ihren Lieblingstraum. Seit Monaten träumt sie von einer Party. Einer ganz besonderen. Eine Party ohne Nudeln, ohne Traubenzucker-Tütchen auf dem Tisch, ohne Blasenpflaster-Probepäckchen, ohne Masseur-Adressen und Laufzeitschrift-Probeabo-Zettel, ohne alkoholfreies und kohlenhydratreiches Weißbier und ohne Schluss um halb zehn. Ja, so ist es! Meine Frau träumt von einer Party mit kohlenhydratfreiem Essen, Alkohol, Zigaretten bis morgens um fünf - eine, auf der ihr gratuliert wird. Nicht mir! Sie will eine Medaille und eine Urkunde für ihre Leistungen als Marathonpartner.
Der Krenlauf in Baiersdorf - ich bin froh, wieder dabei zu sein. Michael Cipura erwartet mich schon. Zusammen sind wir das Moderatorenteam. Welch ein Glück er doch hat. Ohne verständnisvollen Partner, wie die Läuferfrau, könnte er gar keinen Marathon planen. Schon gar nicht, wenn die Vorbereitung in die Erlanger Bergkirchweih fällt. Wo man sich traditionell mit Siemensianern aus der ganzen Welt beim Tanzen auf den Bierbänken trifft. Wo man sich zuprostet, anhustet, gegenseitig aus den Krügen trinken lässt, auf deren Rändern die Bazillen wahrscheinlich Macarena tanzen. Und spät in der Nacht taumelt man in die Kälte hinaus. Den Rest erledigt das Immunsystem. Wenn man Glück hat, findet man noch eine Fressbude, die statt Bratwürsten und Leberkäs glasierte Äpfel verkauft. Wenigstens die Illusion leicht verdaulicher Kost und Vitamin C.
Um 9 Uhr lässt DJ Max die Boxen dröhnen, wir heizen ein. Warmreden, Zunge lockern, fertig machen. Sitzt das Head-Set richtig, die Starterliste ein letztes Mal überfliegen, und wo ist eigentlich der Wendepunkt vom Schülerlauf? Nicht nur die Läufer haben ihr Vorbereitungsprogramm, auch die Einheizer. Wir sind nervös. Die Starter sind alle hochmotiviert. Und ab dem Startschuss laufen die Sekunden unerbittlich. An der Strecke stehen "die wahren Helden des Laufsports", die Unterstützer, die Motivatoren, Tränenwegwischer, die Applausgeber und die Mutmacher. Mama, Papa, Oma, Opa, Bruder, Schwester, Freunde. So wie die Läuferfrau für den Querläufer da ist, sind sie für ihren ganz persönlichen Favoriten an der Strecke. Sie sind begeistert und freuen sich mit. Ein tolles Publikum in Baiersdorf.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Schon kündigt Michael den Sieger des Hauptlaufs an. Markus-Kristan Siegler kommt um die Ecke geflogen. Die Zuschauer toben. Ein tolles Gefühl muss das sein. Doch wie geht es den Unterstützern? Ihnen wird nicht zur Bestzeit gratuliert. Kein Finisher-Foto, keine Medaille. Und während den Siegern noch Wochen später auf die Schulter geklopft wird, denkt keiner an ihre Entbehrungen, Anfeuerungen, an ihr Mitleiden und Motivieren. Doch so viel Anteilnahme kann nicht genug gelobt werden. Stellvertretend für alle Marathonpartner, dankt der Querläufer den Baiersdorfer Zuschauern für den besten Zielkanal-Support. Ihr müsstet auch Medaillen bekommen.
Run happy and smile!
Euer Querläufer