Raphael "Torzelt" statt "Lewantorski"

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Raphael Porzelt vom SV Pretzfeld gelangen - wie Robert Lewandowski für den FC Bayern - fünf Tore in einem Spiel. Foto: Uwe Kellner
Raphael Porzelt vom SV Pretzfeld gelangen - wie Robert Lewandowski für den FC Bayern - fünf Tore in einem Spiel. Foto: Uwe Kellner

Fünf Treffer in einem Spiel zu erzielen, ist in der A-Klasse sicher einfacher als in der Bundesliga. Trotzdem gibt es etwas, das Raphael Porzelt vom SV Pretzfeld besser kann als Robert Lewandowski.

Mit Robert Lewandowski verglichen zu werden, ist sogar für einen Club-Fan ein großes Lob, in diesen Tagen aber eine ganz besondere Auszeichnung. Diese gab es für Raphael Porzelt, der beim 5:0 seines SV Pretzfeld gegen Muggendorf am Sonntag alle Treffer erzielt hat - zunächst von "Stadionsprecher" Steffen Hutter, dann vom Fränkischen Tag.


Sechs Tore gegen die Germania

"Ich bin überhaupt kein Bayern-Fan, aber als Stürmer ist Lewandowski in gewisser Weise schon ein Vorbild für mich", sagt Raphael "Torzelt". Das Kunststück eines Fünferpacks war dem 24-Jährigen allerdings bereits gelungen, als der Pole gerade seine erste Saison bei Borussia Dortmund hinter sich gebracht hatte - mit gerade mal acht Toren in 33 Bundesliga-Partien.
Gegen die mittlerweile aufgelöste Germania Forchheim schlug Porzelt im Mai 2011 nämlich sechs Mal zu.

"Selbst gezählt habe ich meine Tore nicht, aber ich gucke schon ab und zu auf anpfiff.info", räumt Porzelt ein. Die Statistik unseres Partnerportals verzeichnet satte 137 Buden in 166 Spielen für erste und zweite Mannschaften seines Heimatvereins SV Weilersbach, der DJK Weingarts und von Pretzfeld. Doch warum hat es ein Stürmer mit einer Trefferquote von 0,825 Toren pro Spiel nie höherklassig versucht?

"Mir gefällt es in der A-Klasse einfach besser, da tue ich mir leichter zu treffen", erklärt der gelernte Karosseriebauer und Lackierer. Von 2009 bis 2012 (Weilersbach) und in der Saison 2013/2014 (Weingarts) lief er zwar in der Kreisliga auf, doch in Pretzfeld mache es ihm mehr Spaß.

"Ich habe mich hier nie als Auswärtiger gefühlt, auch nicht, bevor ich von Weilersbach in den Pretzfelder Ortsteil Hagenbach gezogen bin", erzählt Porzelt.


Vier verschiedene Vorbereiter

Seine Mitspieler fremdeln in der vierten gemeinsamen Saison längst nicht mehr mit Porzelt und legten ihm gegen Muggendorf am achten Spieltag der A-Klasse 3 ER/PEG alle fünf Treffer der Begegnung auf. "Beim 1:0 kam ein langer Ball von Cetin Celal über links und über einen Verteidiger hinweg, den ich an einem anderen Abwehrspieler vorbei versenkt habe", erinnert sich Porzelt. "Beim 2:0 war es fast dieselbe Situation. Ich habe mir den Ball zwar etwas zu weit vorgelegt, aber dann einfach draufgehauen."

Beim dritten Treffer, der "Stadionsprecher" Hutter zum Vergleich mit Lewandowski veranlasste, hatte Michael Streibel die Vorarbeit geleistet und seinen Angreifer durch die Gasse auf die Reise geschickt. Eine Flanke des Ex-Muggendorfers Gereon Amon und einen Freistoß von Holger Grünsteudel verwandelte Porzelt - letzteren per Kopf - zum Endstand.


Besser als Lewandowski?

Zwar brauchte der 24-Jährige für seinen Fünferpack 42 Spielminuten und damit ganze 34 Minuten länger als der Bayern-Spieler, eines kann Raphael Porzelt aber besser als Robert Lewandowski, nämlich Wortspiele mit dem Begriff "Tor" und seinem Nachnamen machen. Oder finden Sie nicht, dass sich Raphael Torzelt besser anhört als Robert Lewantorski?