Jahn Forchheim hält Sand nicht auf Abstand

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Genc Bajrami (re.) hat den Körper, um seinen Sander Gegenspieler Josef Pickel vom Ball fern zu halten. Die Gäste präsentierten sich aber aggressiver als der Jahn und nahmen verdient drei Punkte mit. Foto: herzopress
Genc Bajrami (re.) hat den Körper, um seinen Sander Gegenspieler Josef Pickel vom Ball fern zu halten. Die Gäste präsentierten sich aber aggressiver als der Jahn und nahmen verdient drei Punkte mit.  Foto: herzopress
Adem Selmani war einer der aktiveren Forchheimer, holte sich später einen Frust-Platzverweis ab. Foto: herzopress
Adem Selmani war einer der aktiveren Forchheimer, holte sich später einen Frust-Platzverweis ab. Foto: herzopress
 

Die SpVgg Jahn Forchheim hat das Kellerduell gegen den FC Sand verloren und muss den Aufsteiger in der Tabelle vorbei ziehen lassen. Zwei Jahnler flogen einen Tag vor Michael Hutzlers Geburtstag vom Platz.

Die Gäste bleiben zwar ebenso wie die punktgleichen Forchheimer auf einem Relegationsplatz, doch nach dem Erfolg im direkten Duell um den Klassenerhalt und dem zweiten Sieg in Folge blickt der FC Sand diesem deutlich zuversichtlicher entgegen. Die SpVgg Jahn ist mit 40 Gegentreffern nach wie vor die Schießbude der Liga und darf sich bei Torhüter Tugay Akbakla bedanken, dass sich die Niederlage in Grenzen hielt.


SpVgg Jahn Forchheim - 1. FC Sand 1:3

Besonders bitter war die Pleite für Co-Trainer Christian Michl, der auf dem Stuhl neben Michael Hutzler nicht nur mit ansehen musste, wie sein Team einem Rivalen im Kampf gegen den Abstieg, sondern auch seinem Heimatverein unterlag. "Gegen Sand verliere ich nicht gern und habe das auch noch nie", erklärte der 30-Jährige. Dass die Serie riss, erklärte er mit dem Biss, von dem die Gäste deutlich mehr zeigten als Forchheim.

Nicht einmal zehn Sekunden waren gespielt, als ein FCler die erste Grätsche auspackte, der Schiedsrichter die gelbe Karte aber stecken ließ. Der Jahn hatte den Ball, Sand die Chancen: Eine Freistoß-Flanke ließen sämtliche Spieler passieren, Akbakla ließ sich aber nicht überraschen (3.). Bei einer Kopfball-Rückgabe von Hendrik Hassa, auf die Florian Gundelsheimer spekuliert hatte, rette ebenfalls der Jahn-Torwart (14.).

Als dem sonst solide spielenden Hassa erneut ein Rückpass zu kurz geriet, sprintete wiederum Gundelsheimer dazwischen und ließ dem Mann im Kasten keine Chance (26.). Auch dem zweiten Treffer für die Mannschaft von Trainer Bernd Eigner ging eine Nachlässigkeit voraus. An der eigenen Eckfahne verlor ein Jahnler den Ball, die Hereingabe von Florian Pickel rutschte einem anderen Verteidiger durch die Beine und Pascal Stahl schob zum 0:2 ein (35.).


Abseits verhindert 0:3

Dass Sand nicht mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Pause ging, lag an der Fahne des Linienrichters, der einen Gästespieler zurecht im Abseits gesehen hatte, als dieser das Spielgerät am Pfosten über die Linie drückte (45.). Verdient wäre er gewesen, der FC spielte schnörkelloser, die Jahnler hielten den Ball meist eine Sekunde zu lange. "Wir haben alles vermissen lassen. Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen", beschrieb es Hutzler, der drei Minuten vor dem Seitenwechsel einen "Hilferuf" sendete. Für Tobias Dietrich und Tim Basener kamen Dominik Zametzer und Alexander Boateng. "Ich war von jedem enttäuscht und hätte alle auswechseln müssen", sagte der Jahn-Coach nach dem Spiel verärgert.

Wie immer seine Kabinenansprache ausgefallen war - sie verpuffte. Bei Sand klappte, anders als bei Kellerkindern üblich, fast alles: Erst bediente Florian Pickel Gundelsheimer, der an Akbakla scheiterte, per Hacke (48.), dann landete eine Flanke von Pickel - abgefälscht von Max Bauernschmitt - zum 0:3 im Jahn-Tor (58.). Den Freistoß zuvor hätte es allerdings nicht geben dürfen, denn nicht Hayri Özdemir hatte gefoult, sondern zwei Sander sich gegenseitig über den Haufen gelaufen.

Die Schlussminuten waren turbulent, am Ausgang änderte sich aber nicht mehr viel. Thomas Roas chipte den Ball von der Grundlinie ins Sander Tor, anstatt zurückzulegen (72.), und leitete die vermeintlich Aufholjagd ein. Doch der Forchheimer Sturmlauf ermöglichte aussichtsreiche Gäste-Konter (74./75./81.) und mit den Ampelkarten gegen die bereits verwarnten Özdemir (79.) und Adem Selmani (88.) war er vorzeitig beendet.
SpVgg Jahn Forchheim: Akbakla - Dietrich (42. Boateng), Özdemir, Becker, Hassa, Basener (42. Zametzer), Gumbrecht (74. Pfaffenberger), Bauernschmitt, Bajrami, Selmani, Roas
1. FC Sand: Mai - Josef Pickel, Leim, Schnitzer, Danny Schlereth, Rippstein, Stahl (80. Fischer), Götz, Wieczorek (50. Thorsten Schlereth), Gundelsheimer (82. Gonnert), Florian Pickel
Schiedsrichter: Klerner (Lichtenfels) / Zuschauer: 200 / Tore: 0:1 Gundelsheimer (26.), 0:2 Stahl (35.), 0:3 Florian Pickel (58.), 1:3 Roas (72.) / Gelb-Rot: Özdemir (79./wiederholtes Foul), Selmani (88./wiederholtes Foul/beide Jahn Forchheim)